Politik

Abwanderung aus Afghanistan Kabul will Flüchtlinge nicht zurück

Das afghanische Flüchtlingsministerium kann verstehen, dass viele Afghanen weg wollen.

Das afghanische Flüchtlingsministerium kann verstehen, dass viele Afghanen weg wollen.

(Foto: dpa)

Die afghanische Regierung sieht sich derzeit nicht verpflichtet, abgelehnte Asylbewerber aus Deutschland zurückzunehmen. Zuvor müssten die Regierungen in Kabul und Berlin ein entsprechendes Abkommen beschließen, sagte der Sprecher des Flüchtlingsministeriums in Kabul, Islamuddin Dschurrat. "Zwar haben vorläufige Gespräche begonnen, aber es gibt noch keine Vereinbarung darüber, dass Deutschland Flüchtlinge nach Afghanistan zurückführt."

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hatte die hohe Zahl von Asylbewerbern aus Afghanistan als "inakzeptabel" bezeichnet. Dschurrat sagte: "Wir sind nicht dagegen, dass afghanische Asylbewerber ihr Recht wahrnehmen, Asyl zu beantragen." Die Sicherheitslage und die wirtschaftliche Not zwinge Afghanen in bestimmten Provinzen zur Flucht. "Also bitten wir die Europäische Union, Afghanen in ihrer Notlage bei der Suche nach einem besseren und sichereren Leben zu unterstützen."

De Maizière hatte gesagt, Ziel sei, gemeinsam mit der afghanischen Regierung dafür zu sorgen, dass es mehr Rückführungen nach Afghanistan gebe. "Die Menschen, die als Flüchtlinge aus Afghanistan zu uns kommen, können nicht alle erwarten, dass sie in Deutschland bleiben können - auch nicht als Geduldete."

Quelle: ntv.de, nsc/dpa

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