Politik

Kein dringender Tatverdacht Kamerad von Franco A. kommt wieder frei

Die Affäre um Franco A. setzte eine Debatte um Rechtsextremismus in der Bundeswehr in Gang.

Die Affäre um Franco A. setzte eine Debatte um Rechtsextremismus in der Bundeswehr in Gang.

(Foto: picture alliance / Maurizio Gamb)

Ein mutmaßlicher Komplize des Soldaten Franco A. ist wieder auf freiem Fuß. Zwar soll der Mann eine Todesliste möglicher Anschlagsopfer verfasst haben. Allerdings half er wohl nicht beim Diebstahl einer Pistole, wie zunächst angenommen wurde.

Der Bundesgerichtshof hat einen als Komplizen des terrorverdächtigen Soldaten Franco A. verhafteten Mann aus dem Gefängnis entlassen. Nach der Entscheidung des Strafsenats gibt es für Maximilian T. keinen dringenden Tatverdacht für eine Tatbeteiligung, wie der BGH  mitteilte.

Die zwei Soldaten Franco A. und Maximilian T. sollen gemeinsam mit einem Studenten Anschläge auf hochrangige Politiker und andere bekannte Persönlichkeiten vorbereitet haben. Ihr Motiv: die Ablehnung einer aus ihrer Sicht verfehlten Migrationspolitik. Um die Tat als Terrorakt eines radikalen Islamisten erscheinen zu lassen, legte sich Franco A. sogar eine falsche Identität als "syrischer Flüchtling" zu. Oberleutnant Maximilian T. soll ihn dabei gedeckt haben.

Die beiden Soldaten waren im elsässischen Illkirch stationiert. Maximilian T. soll eine Todesliste möglicher Anschlagsopfer verfasst haben, unter anderem mit Ex-Bundespräsident Joachim Gauck. Es ist nach Angaben des Bundesgerichtshofs nicht wahrscheinlich, dass Maximilian T. an der maßgeblichen Tathandlung, dem Beschaffen und Verwahren einer Waffe, als Mittäter oder Gehilfe beteiligt war. Dabei ging es um den Diebstahl einer Pistole vom Typ P8 im Sommer 2014 nach einem Schießtraining auf dem Truppenübungsplatz im bayerischen Grafenwöhr.

Franco A. sitzt weiterhin in Untersuchungshaft. Die Affäre um das rechte Netzwerk setzte eine Debatte um Rechtsextremismus in der Bundeswehr in Gang - und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen unter Druck.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/AFP

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