Absturzursache geklärt Kampfhubschrauber wurde abgeschossen
19.05.2016, 15:19 Uhr
PKK-Kämpfer im irakischen Kurdistan - auf einem Propagandabild ihrer syrisch-kurdischen Schwesterorganisation YPG.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Ein bei Gefechten in der Südosttürkei abgestürzter Kampfhubschrauber ist nach Armeeangaben möglicherweise doch von der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK abgeschossen worden. Man ziehe einen Abschuss durch Boden-Luft-Raketen in Betracht, teilten die türkischen Streitkräfte mit. Um welche Geschosse es sich genau handele, sei noch unklar. Nach dem Vorfall vor rund einer Woche hatte die Armee zunächst mitgeteilt, der Hubschrauber sei durch einen technischen Defekt abgestürzt. Die Ermittlungen gingen weiter.
In der Südosttürkei liefern sich Armee und PKK regelmäßig Kämpfe, die vergangenen Freitag in der Provinz Hakkari besonders verlustreich waren. Neben den zwei Piloten waren nach Militärangaben 13 Soldaten getötet und 13 PKK-Kämpfer "neutralisiert" worden. Der Abschuss des Kampfhubschraubers erfolgte möglicherweise mit einer schultergestützten Boden-Luft-Rakete. Sollte die PKK Zugriff auf solche Raketen haben und diese verstärkt einsetzen, könnte das Auswirkungen auf den Konflikt haben.
Die türkische Armee setzt im Kampf gegen die PKK häufig auf Angriffe aus der Luft. Im Widerstand der Mudschaheddin gegen die letztlich unterlegene Rote Armee in Afghanistan galten schultergestützte Boden-Luft-Rakete - bekannter in der amerikanischen Variante als Stinger-Raketen - als ein kriegsentscheidendes Element.
Quelle: ntv.de, dpa/aks