Verstärkungen im Anmarsch Kiew: Moskau bereitet neue Offensive bei Kupjansk vor
26.08.2023, 09:24 Uhr Artikel anhören
Eine russische Panzerhaubitze vom Typ Msta-S im Raum Kupjansk.
(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
Seit mehreren Wochen unternimmt die russische Armee schwere Angriffe in Richtung Kupjansk. Nach Angaben aus Kiew stellen sich Moskaus Verbände in der Region neu auf und führen Verstärkungen heran. Offenbar um eine neue Offensive zu starten.
Die russische Armee zieht nach Darstellung der ukrainischen Armee Truppen für eine neue Offensive zusammen. "Nach einem Monat heftiger Kämpfe und erheblicher Verluste in Richtung Kupjansk und Lymansk gruppiert der Feind seine Kräfte und Mittel neu und verlegt gleichzeitig neu gebildete Brigaden und Divisionen aus dem Territorium der Russischen Föderation", schreibt der Oberbefehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, im Telegram-Kanal des ukrainischen Verteidigungsministeriums.
"Das Hauptziel dieser Maßnahmen besteht darin, das Kampfpotential zu erhöhen und aktive Offensivoperationen wieder aufzunehmen." Gleichzeitig führe Russland weiterhin starkes Artillerie- und Mörserfeuer durch. Auch die russische Luftwaffe sei aktiv. Die Ukraine müsse "umgehend alle Maßnahmen ergreifen, um unsere Verteidigung an den bedrohten Linien zu stärken und nach Möglichkeit vorzurücken".
Bereits in der vergangenen Woche kündigte die ukrainische Armee an, aufgrund der angespannten Lage Reserven in den Raum Kupjansk zu verlegen. Zuvor hatten die örtlichen Behörden eine Evakuierung von Zivilisten um die Stadt angeordnet. Laut dem österreichischen Oberst Markus Reisner ist die russische 1. Garde-Panzerarmee bei Kupjansk mit der linken und der rechten Flanke zentral vormarschiert. Ein zentraler Durchbruch sei Moskaus Truppen aber bisher nicht gelungen, sagte der Militärexperte im Gespräch mit ntv.de.
Kupjansk war im Rahmen der ukrainischen Gegenoffensive im vergangenen Herbst befreit worden. Die Stadt und das Umland stehen seitdem aber immer wieder unter russischem Artilleriebeschuss. Seit Mitte Juli verzeichnen die Verbände des Kreml in der Region wieder kleinere Geländegewinne. Ein ukrainischer Presseoffizier sprach Mitte Juli von angeblich 100.000 Soldaten, die Russland an den Frontabschnitten Kupjansk und Lyman zusammengezogen habe.
Quelle: ntv.de, jpe