Nordkorea "eine Macht im Weltraum" Kim will wieder Satelliten ins All schicken
03.05.2015, 15:19 Uhr
Start der "Unha-3"-Rakete am 12. Dezember 2012: Damals schoss Nordkorea erstmals einen Satelliten in den Orbit. Allerdings ging die Mission schief.
(Foto: imago stock&people)
Im Dezember 2012 schoss Nordkorea etwas Großes in die Luft. Das kommunistische Land sprach von einem Satelliten, die Weltgemeinschaft ging von einem verkappten Raketentest aus. Jetzt kündigt Pjöngjang weitere Satellitenstarts an.
Als Nordkorea vor knapp zweieinhalb Jahren seinen ersten Satelliten in den Orbit schoss, feierte das kommunistische Regime einen politischen sowie technologischen Sieg. Kurze Zeit später stellte sich allerdings heraus, dass das angebliche Hauptziel der Mission, einen Erdbeobachtungssatelliten ins All zu bringen, offenbar verfehlt wurde.
Nun kündigt Machthaber Kim Jong Un an, weitere Satelliten ins All schießen zu wollen. Nordkorea sei bereits "eine Macht im Weltraum" und wolle seine Position weiter stärken, sagte Kim nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA beim Besuch einer neuen Kommandozentrale für die Satellitenaktivitäten des Landes. Dies sei Pjöngjangs "gutes Recht".
Nordkorea hatte im Dezember 2012 einen ersten Satelliten ins All geschossen. Nach Angaben Pjöngjangs soll er rein wissenschaftlichen Zwecken dienen, die Weltgemeinschaft ging jedoch davon aus, dass es sich bei dem Start um einen versteckten Raketentest gehandelt hat. Nach der Machtübernahme Kims im Jahr 2011 nahm Nordkorea im Jahr 2013 auch seinen dritten und bislang größten Atomtest vor.
Isoliert und unberechenbar
Nordkorea ist eines der isoliertesten Länder der Welt. Das stalinistische Regime lässt nur selten Blicke hinter der Kulisse zu. Allerdings wurde in Südkorea zuletzt davon ausgegangen, dass Kim seine Machtbasis durch eine Reihe politischer Säuberungen schon ausreichend gefestigt hätte. Ende 2013 wurde Kims angeheirateter Onkel Jang Song Thaek Opfer einer solchen Aktion: Der einst zweitmächtigste Mann hinter Kim wurde wegen Hochverrats hingerichtet. Südkoreas Regierung hatte danach gewarnt, das atomar bewaffnete Regime im Nachbarland sei nun noch unberechenbarer.
Als Kim im vergangenen Herbst wochenlang von der Bildfläche verschwand, löste das neue Spekulationen über seinen Zustand aus. Kurz zuvor war der pummelig wirkende Kim im Fernsehen deutlich hinkend zu sehen.
Dann wurden erst wieder Mitte Oktober Bilder von ihm verbreitet, die ihn am Stock zeigten. Nach südkoreanischen Geheimdienstinformationen wurde ihm offenbar eine Zyste im Fußgelenk entfernt. Danach nahm er wie gewohnt seine Inspektionsreisen im Inland auf. Kürzlich ließ er sich sogar mit wehendem Haar auf Nordkoreas mehr als 2700 Meter hohen Paktu-Berg bewundern - mit Straßenschuhen im Schnee den Blick in die Ferne.
Quelle: ntv.de, dsi/AFP/dpa