Politik

Israel bereitet Bombardement vor Kinder sterben bei Angriffen im Gazastreifen

Bei den Explosionen kamen mindestens zehn Menschen ums Leben, darunter vor allem Kinder.

Bei den Explosionen kamen mindestens zehn Menschen ums Leben, darunter vor allem Kinder.

(Foto: REUTERS)

Bei Explosionen in einem Krankenhaus und in einem Flüchtlingslager im Gazastreifen sterben zehn Menschen, vor allem Kinder. Israels Armee weist jede Verantwortung zurück und beschuldigt fehlgeleitete Raketen der Hamas. Nach dem Tod von vier Israelis steht derweil ein Großangriff bevor.

Bei zwei schweren Explosionen im Gazastreifen sind mindestens zehn Menschen getötet und 40 weitere verletzt worden. Die meisten Opfer seien Kinder gewesen, teilte der Leiter der Rettungsdienste in Gaza mit. Drei Menschen starben, als Augenzeugenberichten zufolge eine israelische Drohne ein Gebäude des Al-Schifa-Krankenhauses beschoss. Dutzende weitere seien verletzt worden. Die anderen Opfer habe es bei der Bombardierung des Schati-Flüchtlingslagers gegeben. Das Geschoss habe einen Spielplatz des Camps Schati an der Küste getroffen, sagte ein Arzt des Schifa-Krankenhauses.

Das israelische Militär wies jede Verantwortung für die zwei Zwischenfälle zurück. Es habe sich um Einschläge fehlgeleiteter Raketen gehandelt, die militante Palästinenser im Gazastreifen abgeschossen hätten.

Das Al-Schifa-Krankenhaus ist die größte medizinische Einrichtung im Gazastreifen. Dort werden die meisten Menschen behandelt, die im Krieg zwischen Israel und militanten Palästinensern verwundet worden sind.

Vier Israelis sterben

Unterdessen wurden bei einem Mörsergranaten-Angriff militanter Palästinenser mindestens vier Israelis getötet. Israelische Medien berichteten, es habe auch Verletzte gegeben, als das Geschoss im Grenzgebiet zum Gazastreifen eingeschlagen sei. Der Angriff hat zu den bislang meisten Opfern in Israel seit Beginn der Militäroffensive im Gazastreifen vor drei Wochen geführt. Bis zu dem Angriff waren drei israelische Zivilisten bei Raketenangriffen ums Leben gekommen.

Das israelische Militär forderte daraufhin die Zivilbevölkerung in mehreren Vororten Gazas zur sofortigen Flucht auf. In einer Erklärung hieß es, dass die Einwohner von Schudschaijja, Seitun und Dschabalija in Telefonanrufen und per SMS aufgerufen worden seien, sich "unverzüglich" in Sicherheit zu bringen. Sie sollten sich in das Zentrum von Gaza begeben. Die Armee sendet solche Mitteilungen für gewöhnlich vor massiven Angriffen.

Sicherheitsrat fordert Ende der Gewalt

In der Nacht waren die Kämpfe zwischen israelischer Armee und Hamas zu Beginn des muslimischen Festes des Fastenbrechens (Eid al-Fitr) abgeflaut. Zu Beginn des Tages kam es jedoch wieder zu einem Schlagabtausch. Die israelische Armee beantwortete Raketenangriffe mit Artilleriefeuer.

Israel will die Offensive fortsetzen. "Wir werden in den kommenden Tagen weitermachen, bis wir alle Tunnel zerstört haben", sagte der israelische Geheimdienstminister Juval Steinitz in Jerusalem. Wichtigstes längerfristiges Ziel sei eine Entmilitarisierung des Küstenstreifens am Mittelmeer.

In dem seit drei Wochen andauernden Konflikt wurden nach palästinensischen Angaben mehr als Tausend Palästinenser getötet, die meisten von ihnen Zivilisten. Mehr als 6000 Menschen wurden verletzt. Auf israelischer Seite wurden 43 Soldaten und sieben Zivilisten getötet.

Alle internationalen Bemühungen zur längerfristigen Beilegung des Konflikts scheiterten bislang. Der internationale Druck zur Beendigung des Blutvergießens wird jedoch stärker. Nach US-Präsident Barack Obama forderte auch der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine "sofortige und bedingungslose humanitäre Waffenruhe" zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon stellte die Härte des Waffeneinsatzes in Frage. "Die Höhe der zivilen Verluste bringt die Frage der Verhältnismäßigkeit auf den Tisch", sagte Ban in New York.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

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