Politik

"Militärische Deeskalation" Kolumbien reicht der Farc die Hand

Handschlag der Hoffnung: Kolumbiens Unterhändler Humberto de la Calle und sein Gegenüber von der Farc, Ivan Marquez, vereinbaren eine neue Waffenruhe.

Handschlag der Hoffnung: Kolumbiens Unterhändler Humberto de la Calle und sein Gegenüber von der Farc, Ivan Marquez, vereinbaren eine neue Waffenruhe.

(Foto: REUTERS)

Der Konflikt in Kolumbien steht im Schatten anderer Krisen, doch im Krieg zwischen Farc und Regierung sind bereits 220.000 Menschen gestorben. Nun erwacht wieder die Hoffnung auf dauerhaften Frieden.

Bei ihren Friedensverhandlungen in der kubanischen Hauptstadt Havanna haben sich die kolumbianische Regierung und die Farc-Rebellen auf eine Waffenruhe in ihrem zuletzt wieder zunehmend gewaltsamen Konflikts geeinigt. Ab dem 20. Juli werde die Armee "einen Prozess der Deeskalation der Militäroperationen einleiten", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung beider Seiten. Dies solle als Reaktion auf ein Ende "offensiver Aktionen durch die Farc" geschehen. Die Erklärung wurde von kubanischen und norwegischen Diplomaten verlesen, die in dem Konflikt vermitteln.

Die Farc-Guerilla hatte am Mittwoch einen einmonatigen einseitigen Waffenstillstand ab dem 20. Juli angekündigt. Die kolumbianische Regierung und die Farc-Rebellen führen seit November 2012 Friedensgespräche in Havanna. Bei den Verhandlungen gab es bereits in mehreren Punkten Einigungen zwischen beiden Seiten, zuletzt wurden aber kaum noch Fortschritte erzielt.

Die Rebellen hatten bereits im Dezember eine einseitige Waffenruhe ausgerufen, töteten im April jedoch in einem Hinterhalt elf Soldaten. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos ordnete daraufhin eine Wiederaufnahme der Luftangriffe auf mutmaßliche Stellungen der Rebellen an. Diese weiteten ihrerseits die Angriffe auf Sicherheitskräfte aus. Ende Mai beendete die Farc die einseitige Waffenruhe offiziell.

Die Bewaffneten Streitkräfte Kolumbiens (Farc) kämpfen seit einem halben Jahrhundert gegen den Staat und Großgrundbesitzer. In dem längsten Konflikt Lateinamerikas wurden bei Kämpfen zwischen linken Guerilleros, rechten Paramilitärs, Drogenkartellen und den staatlichen Sicherheitskräften etwa 220.000 Menschen getötet und mehr als sechs Millionen weitere aus ihren Häusern vertrieben.

Quelle: ntv.de, vpe/AFP

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