Politik

Hat sie doch Ahnung vom Militär? Kujat entschuldigt sich bei von der Leyen

Kujat hat von der Leyen einen Brief geschrieben, in dem er sich für seinen Ton entschuldigt. Bei seiner Kritik bleibt er aber.

Kujat hat von der Leyen einen Brief geschrieben, in dem er sich für seinen Ton entschuldigt. Bei seiner Kritik bleibt er aber.

(Foto: imago/Metodi Popow)

Was die Verteidigungsministerin als Modernisierung bezeichnet, sind für den Ex-Generalinspekteur der Bundeswehr die Maßnahmen einer Hausfrau. Das schlug Wellen. Jetzt nimmt Harald Kujat seine Äußerungen zurück - teilweise.

Der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, hat seine teils unsachliche Kritik an Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bedauert. Er hatte das Modernisierungsprogramm der Ministerin für die Truppe gerügt und gesagt, von der Leyen habe "ganz offensichtlich keine Ahnung vom Militär". Sie komme ihm vor "wie eine gute Hausfrau, die ihre Kinder versorgt".

"Ich habe mich bei Frau von der Leyen dafür entschuldigt, dass ich mich im Ton vergriffen habe", sagte Kujat. "In der Sache habe ich aber bei einigen Maßnahmen weiter Zweifel, ob sie zweckmäßig und realisierbar sind." Kujat schrieb dies der Ministerin in einem persönlichen Brief.

Von der Leyen will in den nächsten fünf Jahren 100 Millionen Euro investieren, um die Bundeswehr zu einem der attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands zu machen. Sie hat dazu einen Katalog mit 29 Projekten vorgelegt: Geplant ist etwa, die Kinderbetreuung auszubauen, Bundeswehrangehörigen mehr Teilzeit- und auch Heimarbeit zu ermöglichen und Soldaten in Zukunft seltener zu versetzen. Bundeswehr-Generalinspekteur Volker Wieker verteidigte diese Pläne.

Rückwärts gerichtete Kritik schade der Bundeswehr, sagte Wieker der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", ohne den Namen Kujat zu nennen. "Mit welchem Recht ereifert man sich über eine Ressortchefin, die sich bemüht, für die gut 250.000 Soldaten und zivilen Mitarbeiter eine Verbesserung der Lebens- und Arbeitsverhältnisse zu erwirken?" Auch der Bundeswehrverband und der Reservistenverband hatten die Pläne der Ministerin bereits unterstützt.

Quelle: ntv.de, nsc/dpa

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