Eine Milliarde Unterstützung Kulturszene erhält "kraftvollen Aufschlag"
04.06.2020, 15:36 Uhr
In Theatern bleiben die Plätze zurzeit leer, die Einnahmeausfälle sollen abgefedert werden.
(Foto: imago/photothek)
Geschlossene Clubs, ausbleibende Konzerte, Künstler in Schieflage. Um Kulturschaffende aus der Misere zu holen, schnürt die Bundesregierung ein umfangreiches Hilfspaket. Angestrebt ist eine schnelle Wiedereröffnung der Einrichtungen.
Mit einem "kraftvollen Aufschlag" in Höhe von einer Milliarde Euro will Kulturstaatsministerin Monika Grütters der coronabedingt darbenden Kulturszene über die Krise helfen. "Wir machen Infrastruktur", umschrieb Grütters das Hilfspaket der Bundesregierung in Berlin.
Die Kultur bekomme damit ihr eigenes Programm, bleibe aber auch Teil des großen Ganzen und damit anderer Hilfsprogramme. "Es geht um eine rasche Wiedereröffnung der Betriebe", sagte die CDU-Politikerin. Wichtig sei, damit über die Krise hinwegzukommen.
Nach Angaben von Grütters soll Kultureinrichtungen mit 250 Millionen Euro bei der Umsetzung etwa von Hygienekonzepten, Online-Ticket-Systemen oder Belüftungssystemen geholfen werden. Bis zu 450 Millionen Euro sind vorgesehen, um Kulturschaffende aus der Kurzarbeit zu holen und ihr Wirken zu finanzieren. Für die Schaffung digitaler Angebote stehen 150 Millionen Euro bereit. Mit 100 Millionen sollen coronabedingte Einnahmeausfälle ausgeglichen werden.
Kombiniert mit Hilfen anderer Bundesressorts und den Programmen der für Kultur zuständigen Länder rechnet Grütters mit zusätzlich fünf bis sechs Milliarden Euro. Normalerweise liegen nach ihren Angaben die Kulturausgaben zusammengenommen jährlich zwischen 9,3 und 9,5 Milliarden Euro.
Aus der Szene kommt Zuspruch für die Maßnahmen. In einer Pressemitteilung bedankt sich der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, bei der Bundesregierung: "Auch gut für die Kultur ist die Absenkung der Mehrwertsteuer, die Verlängerung der vereinfachten Grundsicherung, die Überbrückungshilfen für Clubs und Veranstalter und die Unterstützung der Kommunen. Das Ergebnis lässt sich sehen!"
Quelle: ntv.de, mdi/dpa