Politik

Fokus auf den Élysée-Palast Le Pen legt Amt als Parteichefin nieder

Marine Le Pen will Frankreichs künftige Präsidentin werden.

Marine Le Pen will Frankreichs künftige Präsidentin werden.

(Foto: REUTERS)

Nach ihrem Einzug in die finale Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich legt Marine Le Pen ihren Parteivorsitz nieder - allerdings nur vorläufig, wie sie betont. Die Front-National-Chefin will sich auf den Wahlkampf konzentrieren. Und macht gegen Macron mobil.

Marine Le Pen hat vorübergehend den Vorsitz der rechtsextremen französischen Partei Front National (FN) niedergelegt, um sich voll auf ihre Präsidentschaftskandidatur zu konzentrieren. "Heute Abend bin ich nicht mehr Präsidentin der FN, ich bin Präsidentschaftskandidatin", sagte die 48-Jährige am Abend im TV-Sender France 2. Sie wolle die Franzosen sammeln für ein "Programm der Hoffnung, des Wohlstands, der Sicherheit".

Le Pen hatte am Sonntag in der ersten Runde der Präsidentenwahl 21,4 Prozent der Stimmen gewonnen und damit Platz zwei hinter dem sozialliberalen Bewerber Emmanuel Macron (24,0 Prozent) erreicht. Die entscheidende Stichwahl findet am 7. Mai statt. Macron gilt als Favorit für die finale Runde. "Ich erkenne sehr deutlich, dass wir uns dem entscheidenden Augenblick nähern", sagte Le Pen, die die EU bekämpft und aus dem Euro aussteigen will.

Der Wahlkampf für das Präsidentschaftsduell ist bereits im vollen Gange. Ihren Kontrahenten Macron griff die Rechtspopulistin direkt an. "Weder bei dem Programm noch beim Verhalten von Herrn Macron lässt sich die geringste Liebe für Frankreich erkennen (...)", sagte sie.

Le Pen - "eine Weihnachtsfrau"

Macron gehöre zum alten System und wolle zu wenig gegen den Terror, die entfesselte Globalisierung und die Einwanderung tun, hieß es vonseiten ihres Kampagnenchefs. Macrons Sprecher konterte, Le Pen habe sich in der Wirtschafts- und Steuerpolitik "wie eine Weihnachtsfrau" verhalten. "Sie hat die Steuergeschenke vervielfacht." Das sei unverantwortlich.

Le Pen vertritt zudem eine nationalistische Linie, will wieder die französischen Grenzen kontrollieren und sowohl die legale als auch die illegale Einwanderung weitgehend stoppen. Ausländer ohne Aufenthaltsgenehmigung sollen leichter abgeschoben werden, das französische Staatsbürgerrecht soll restriktiver werden.

Quelle: ntv.de, jug/dpa/AFP

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