Politik

Überraschendes Comeback in NRW Lindner soll der FDP-Joker sein

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Eigentlich will Ex-Generalsekretär Lindner an einem wohlvorbereiteten Comeback arbeiten, nachdem er im Dezember von seinem Posten zurücktritt. Jetzt wird er Spitzenkandidat für die NRW-Wahl und FDP-Landesvorsitzender. Wie es dazu kommt, ist Inhalt zahlreicher Spekulationen.

Die FDP schickt bei der Wahl in Nordrhein-Westfalen am 13. Mai ihren "besten Mann" ins Rennen. Das sagt der Bundesvorsitzende Philipp Rösler und meint Christian Lindner, der erst vor hat.

Der Wuppertaler Lindner gilt als eloquent und einer der wenigen noch nicht verbrannten FDP-Politiker.

Der Wuppertaler Lindner gilt als eloquent und einer der wenigen noch nicht verbrannten FDP-Politiker.

(Foto: dapd)

Dass plötzliche Comeback des eloquenten Jungpolitikers, der vergangenes Jahr sogar gewesen war, überrascht viele. Lindner hatte eigentlich angekündigt, für den Vorsitz im Kölner Bezirksverband zu kandidieren. Jetzt soll er, einer der vielleicht letzten populären FDP-Politiker, die laut Umfragen chancenlose Partei doch in den nordrhein-westfälischen Landtag hieven.

Lindner übernimmt Bahrs Landesvorsitz

Zugleich soll der 33-Jährige auch Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr als FDP-Landeschef ablösen. Bahr galt zuvor ebenfalls als Kandidat für die Spitzenkandidatur. Der Bundesgesundheitsminister sieht seinen Verzicht auf die Spitzenkandidatur und den Landesvorsitz als Dienst an der Partei. Er habe sich nach langer Abwägung gegen die Kandidatur bei der Neuwahl entschieden, weil die Doppelbelastung als Wahlkämpfer in Düsseldorf und Gesundheitsminister in Berlin zu groß gewesen wäre, sagte Bahr. Damit verpasste er dem einen Seitenhieb.

Der 35-jährige Bundestagsabgeordnete Bahr sehe seine Stärken als Minister und werde sich voll auf die Pflegereform und andere Gesundheitsprojekte konzentrieren. Es sei Bahrs eigene Entscheidung gewesen, hieß es in der FDP. Das Comeback von Lindner in Düsseldorf sei für die FDP in Nordrhein-Westfalen und die Bundespartei die richtige Wahl.

Der Landesvorstand hatte laut Parteiangaben einstimmig für Lindner votiert. Bahr hatte danach erklärt, er wolle die Führung in eine Hand legen, damit Lindner die volle Rückendeckung des Landesverbands habe. Lindner betonte: "Das ist eine ernste Wahl. Es geht um die Zukunft der FDP."

Parteiführung versichert Rückendeckung

Bundesparteichef Philipp Rösler hatte einen Termin in den USA abgesagt, um zu den parteiinternen Verhandlungen nach Düsseldorf zu reisen. In der ARD sagte Rösler, er sei "froh und dankbar", dass der Lindner die Spitzenkandidatur übernimmt. Es sei eine Frage der Glaubwürdigkeit, einen Kandidaten ins Rennen zu schicken, der klar für das Land Nordrhein-Westfalen stehe, sagte Rösler.

Rösler betonte zugleich, dass es bei der Wahl im bevölkerungsreichsten Bundesland auch um die Zukunft der FDP gehe. "Jedem ist klar, es geht hier um Nordrhein-Westfalen, aber es geht auch um die Frage: " Auch der Fraktionschef der FDP im Bundestag, Rainer Brüderle, sicherte dem 33-jährigen Lindner seine volle Rückendeckung zu. "Das ist eine gute Entscheidung - auch für die Bundespartei", sagte Brüderle.

Quelle: ntv.de, nsc/dpa/AFP

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