Politik

Ausflug ins Aufnahmezentrum Melania Trump besucht Migranten-Kinder

Melania Trump reiste nach McAllen in Texas und machte sich ein Bild von der Lage.

Melania Trump reiste nach McAllen in Texas und machte sich ein Bild von der Lage.

(Foto: AP)

Es gehe darum, mit "Herz zu regieren": First Lady Melania Trump macht sich selbst ein Bild von der Situation an der Grenze zu Mexiko. Ihr Mann bleibt lieber im Weißen Haus und beendet schrittweise die rigorosen Familientrennungen.

Im von der Politik ihres Ehemannes losgetretenen Streit um die Trennung von Zuwanderer-Familien hat sich First Lady Melania Trump klar auf die Seite der Kinder gestellt. Die 48-Jährige besuchte in Texas demonstrativ ein Aufnahmezentrum für gegenwärtig 55 Kinder, die von den US-Behörden von ihren Eltern getrennt worden waren.

Melania Trump erkundigte sich beim Personal der Einrichtung nach dem Gesundheitszustand der Kinder und den Unterbringungsbedingungen. Es müsse das Ziel sein, die Minderjährigen so schnell wie möglich wieder in ihre Familien zu bringen, sagte die First Lady. Sie selbst wolle dazu ihr Möglichstes beitragen, teilte das Weiße Haus mit.

Melania Trump hatte bereits vor Tagen die Politik ihres Ehemanns kritisiert. Wie alle vier noch lebenden First Ladys der Vereinigten Staaten verurteilte sie die von der Regierung ihres Mannes eingeführte Praxis, illegale Zuwanderer einzusperren und ihnen in der Folge die Kinder zu entziehen. "Wir müssen uns in den USA an alle Gesetze halten, aber wir müssen auch mit Herz regieren", hatte sie gesagt.

Null-Toleranz-Politik bleibt bestehen

Der Besuch in Texas war bereits geplant worden, bevor Präsident Donald Trump am Mittwoch ein Dekret unterschrieb, wonach die Praxis der Trennung beendet werden soll. In dem Erlass machte der Präsident vorübergehend den Weg frei, um Eltern und Kinder gemeinsam zu inhaftieren. Außerdem sagte er nun zu, voneinander getrennte Eltern und ihre Kinder wieder zusammenzuführen. Er werde die Behörden anweisen, sich darum zu kümmern, sagte Trump während einer Kabinettssitzung im Weißen Haus.

Grundsätzlich behält der Staatschef allerdings seine von ihm als Null-Toleranz-Politik bezeichnete Linie bei, nach der jeder illegale Übertritt der mexikanisch-amerikanischen Grenze strafrechtlich verfolgt wird. Die US-Behörden haben seit Anfang Mai über 2340 Kinder von ihren Eltern an der mexikanischen Grenze getrennt. Die Kinder werden in Auffanglagern untergebracht, während ihre Eltern festgenommen werden. Ärzte warnen davor, dass die Trennung zu lebenslangen Traumata führen kann.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa/rts

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