Politik

"Nicht nach Ausnahmen suchen" Merkel spricht bereits von harten Monaten

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Die Kanzlerin ist nach eigenen Worten "beunruhigt".

(Foto: REUTERS)

Ein Ende der Corona-Pandemie ist trotz aufkeimender Impfstoff-Hoffnung nicht in Sicht. Kanzlerin Merkel schwört die Bürger bereits auf herausfordernde Monate Januar und Februar ein. Vor allem die Auslastung der Intensivbetten werde weiter ansteigen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel warnt davor, dass Januar und Februar sehr harte Corona-Monate in Deutschland werden. Die Zahl der Intensivpatienten werde bis Januar immer weiter steigen, sagte die Kanzlerin nach Informationen aus Teilnehmerkreisen in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. "Wir haben eine sehr hohe Auslastung der Intensivbetten", wurde sie zitiert. Dafür gebe es zwei Gründe: Zum einen nehme die Zahl der Corona-Patienten täglich zu. Zum anderen würden viele Betten abgemeldet, weil Pfleger fehlten.

Die Corona-Patienten müssten zudem länger und aufwendiger behandelt werden als Patienten mit vielen anderen Erkrankungen. Die höchste Belegung werde erst für Januar erwartet. Grund ist, dass die Zahl der neuen Positiv-Tests immer noch steigt und schwerwiegende Krankheitsverläufe erst zwei bis vier Wochen nach einer Infektion eintreten. Deutschland gehe "stramm" auf eine Sieben-Tages-Inzidenz von 200 zu, warnte die Kanzlerin in der Sitzung. "Ich bin beunruhigt", fügte sie Teilnehmern zufolge hinzu und forderte die Bevölkerung auf, angesichts der am Mittwoch beginnenden Lockdowns nicht nach Ausnahmen von den Beschränkungen zu suchen. Man müsse nicht alle noch vorhandenen Freiheiten ausschöpfen.

Zwar gebe es Hoffnung auf einen baldigen Impfstoff. Aber man wisse noch gar nicht, ob Geimpfte nicht andere Menschen weiter anstecken könnten. Mit Blick auf eine oft geforderte Langfrist-Strategie sagte Merkel, sie könne deshalb nicht sagen, wann die Corona-Pandemie zu Ende sei. "Das Impfen wird uns helfen, aber es gibt uns keineswegs Gewissheit, wann der gegenwärtige Zustand endet", sagte sie Teilnehmerkreisen zufolge.

Die Zahl der Todesfälle und der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt in Deutschland weiter auf hohem Niveau. Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut 14.432 neue Fälle und 500 Todesfälle binnen eines Tages übermittelt.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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