Politik

Selenskyj bittet USA um Hilfe Milliarden-Finanzspritze soll Ukraine stärken

US-Präsident Joe Biden schickt neun Milliarden Euro in die Ukraine.

US-Präsident Joe Biden schickt neun Milliarden Euro in die Ukraine.

(Foto: Patrick Semansky/AP/dpa)

Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine telefoniert US-Präsident Joe Biden erneut mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj. Bei dem Gespräch habe Biden die Fortsetzung der Sanktionen gegen Russland unterstrichen. Zuvor sichern die USA Ukraine Hilfe in Milliardenhöhe zu.

Vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden humanitären Lage in seinem Land hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut mit seinem US-Kollegen Joe Biden telefoniert. In dem Telefonat sei es um "Sicherheitsfragen, finanzielle Unterstützung für die Ukraine und die Fortsetzung von Sanktionen gegen Russland" gegangen, erklärte Selenskyj bei Twitter.

Das Weiße Haus erklärte, Biden habe in dem 30-minütigen Gespräch mit Selenskyj die Schritte hervorgehoben, welche die USA und ihre Verbündeten unternommen hätten, "um die Kosten Russlands für seine Aggression in der Ukraine zu erhöhen".

Biden verwies demnach auch auf die Rolle privater Unternehmen bei der wirtschaftlichen Isolation Russlands. So habe der Präsident die Entscheidung der US-Kreditriesen Visa und Microsoft "begrüßt", ihre Geschäftstätigkeiten in Russland vorläufig einzustellen.

Wenige Stunden vor dem Telefonat hatte Selenskyj Mitglieder des US-Kongresses in einer Videokonferenz um weitere Hilfen für sein Land gebeten. Der republikanische Senator Steve Daines sagte nach der Videokonferenz im Sender Fox News, die Parlamentarier hätten dem ukrainischen Staatschef die Freigabe der vom Weißen Haus beantragten zehn Milliarden Dollar (neun Milliarden Euro) versprochen. Der US-Kongress sei in seiner "Unterstützung für die Ukraine geeint".

Russisches Flugzeug landet in USA

Mit dem Geld soll nach Angaben des Weißen Hauses zusätzliche humanitäre, sicherheitstechnische und wirtschaftliche Unterstützung "in der Ukraine und der Nachbarregion" finanziert werden. Selenskyj unterstrich in dem Videotelefonat auch seine Forderung nach schärferen Sanktionen gegen Russland, vor allem im Öl- und Gassektor. Dies lehnt das Weiße Haus bislang ab.

Mit einer Ausnahmegenehmigung war zuvor ein russisches Flugzeug in der US-Hauptstadt Washington gelandet, um russische UN-Diplomaten abzuholen, die der Spionage bezichtigt werden. Dies bestätigte eine Sprecherin des US-Außenministeriums. So solle die pflichtgemäße Ausreise der Diplomaten und ihrer Familien erleichtert werden. Die USA haben wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ein Flugverbot gegen russische Flugzeuge verhängt.

Die USA hatten am Montag die Ausweisung von zwölf Mitarbeitern der russischen UN-Mission angekündigt, die ihren diplomatischen Status in den USA "durch Spionagetätigkeiten missbraucht" hätten. Am nächsten Tag ordneten sie auf derselben Grundlage die Ausreise eines russischen Staatsbürgers ebenfalls bis zum 7. März an, der im Sekretariat der Vereinten Nationen arbeitete. Der russische Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, wies die Vorwürfe zurück und sprach von "einem feindlichen Schritt" gegen sein Land. Für die russische UN-Mission sollen etwa hundert Menschen arbeiten.

Quelle: ntv.de, dbe/AFP

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