Anschläge in Hauptstadt geplant Moskau nimmt Terrorverdächtige fest
12.10.2015, 20:15 Uhr
In diesem Wohnhaus sollen die Festgenommenen mehrere Kilogramm Sprengstoff gelagert haben.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der russische Geheimdienst FSB verhaftet nach einer Razzia mehrere russischstämmige Männer. Sie sollen einen Anschlag auf das öffentliche Verkehrssystem von Moskau geplant haben. Laut FSB wurden sie dazu in IS-Trainingscamps ausgebildet.
Russische Sicherheitskräfte haben mehrere Menschen festgenommen, die einen Anschlag auf das "öffentliche Verkehrssystem in Moskau" geplant haben sollen. Wie der Inlandsgeheimdienst FSB weiter mitteilte, absolvierten einige von den Festgenommenen Trainingsprogramme in Ausbildungslagern der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien. Laut staatlichen Angaben sind die unter Terrorverdacht festgenommenen Männer alle Russen.
Zwei Verdächtige gaben demnach bei ihrer Vernehmung die Anschlagspläne zu. Die Zahl der insgesamt Festgenommen gab der FSB mit mindestens drei an. Sie kehrten demnach lange vor dem Beginn der russischen Luftangriffe in Syrien am 30. September nach Russland zurück. Sie hielten sich in einer am Sonntag durchsuchten Wohnung auf, in der regelmäßig zwischen sechs und elf Menschen lebten.
2000 Russen angeblich beim IS
Bei der Razzia im Zentrum der russischen Hauptstadt waren in der Wohnung von einem der Männer Medienberichten zufolge vier Kilogramm Sprengstoff und selbst angefertigte Bomben gefunden worden. Mehr als 120 Menschen wurden demnach in Sicherheit gebracht, während Experten den Sprengstoff unschädlich machten.
Der staatliche Fernsehsender Rossija zeigte Aufnahmen von der Razzia. Zu sehen waren Polizisten, die Säcke mit angeblichem Beweismaterial sowie eine Waschmaschine wegtrugen. Von ihr hieß es, sie habe als "Versteck" dienen können.
Nach Angaben russischer Behörden kämpfen etwa 2000 Russen auf Seiten der Dschihadisten in Syrien. Im Juni hatte eine im Nordkaukasus kämpfende bewaffnete islamistische Gruppe in einem Video dem Islamischen Staat Gefolgschaft geschworen. Die Gruppe bekannte sich in den vergangenen Jahren zu einer Reihe tödlicher Angriffe, darunter den Anschlag auf den Moskauer Flughafen Domodedowo im Januar 2011, bei dem 37 Menschen getötet wurden.
Quelle: ntv.de, jgu/AFP