Politik

Wegen rechter Gesinnung Münchner Lokal lädt Petry aus

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Der Chef des Münchner Hofbräukellers hat es nicht leicht: Immer wieder wollen rechtsgerichtete Studentenverbindungen bei ihm feiern. Weil das rufschädigend ist, unterbindet er dies. Jetzt trifft es auch eine Veranstaltung der AfD.

Frauke Petry darf nicht im Münchner Hofbräukeller reden. Der Wirt des Gasthauses am Wiener Platz, Ricky Steinberg, hat eine Reservierung für den Kreisverband München-Ost der "Alternative für Deutschland" rückgängig gemacht. Der Kreisverband hatte Parteichefin Petry zu der Veranstaltung am Freitag dem 13. Mai eingeladen und dafür in der ganzen Stadt mit Plakaten geworben. "Ich fürchte um den Ruf des Hofbräukellers und um die Sicherheit", sagte Steinberg der "Süddeutschen Zeitung". "Das kann ich meinen Gästen nicht zumuten."

Die AfD hatte zunächst eine Zusage bekommen, erklärte Steinberg. "Ich befand mich in der Zwickmühle. Darf man eine Partei, die so viel Zuspruch in der Bevölkerung bekommt, einfach aussperren?" Nach dem Parteitag der AfD habe er seine Meinung jedoch geändert, weil die Partei zunehmend radikal auftrete und das sei nicht "meine Richtung", so der Wirt.

Zudem muss Steinberg wieder Proteste vor der Tür befürchten, wenn Petry im Hofbräukeller redet. "Das brauche ich wirklich nicht", so der Wirt, der laut Geschäftsordnung "Veranstaltungen wegen Sicherheitsbedenken absagen" dürfe.

Kein Treffpunkt von Burschenschaften

Die Absage ist nicht der erste Vorfall, bei dem sich Steinberg gegen rechtes Gedankengut zur Wehr setzt. Schon in der Vergangenheit war es im Hofbräukeller gelegentlich zu Krawallen rechtsgerichteter Studenten gekommen. Schließlich entschloss sich der Wirt, keine Reservierungen von Verbindungen oder Burschenschaften mehr anzunehmen. Als es dann ausgerechnet eine katholische Studentenverbindung traf, brach ein Protest gegen den Hofbräukeller aus. In sozialen Netzwerken tauchten fast 3000 schlechte Bewertungen über das Lokal auf. Steinberg musste schließlich eingestehen, dass er sich gegen die Falschen zur Wehr gesetzt hatte. Dennoch: "Rechte Gesinnung" wolle er in seinem Haus nicht haben.

Quelle: ntv.de, ppo

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