Europaweite Razzia Mutmaßlicher IS-Unterstützer in NRW gefasst
28.06.2017, 10:15 Uhr
Auch auf Mallorca nimmt die Polizei mutmaßliche IS-Symphatisanten fest.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Polizei geht europaweit gegen das Netzwerk eines radikalen Predigers vor: Der Imam soll Kämpfer für den Dschihad angeworben haben. Die deutsche Polizei ist in Dortmund im Einsatz - weitere Festnahmen erfolgen in Palma de Mallorca und Birmingham.
Bei einem europaweiten Schlag gegen radikale Islamisten hat es auch in Nordrhein-Westfalen eine Festnahme gegeben. In Dortmund sei ein 28-jähriger Spanier festgenommen worden, gegen den die Behörden in Madrid wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung ermitteln, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft Hamm. Hinweise auf Anschlagspläne in Deutschland gebe es nicht. Der Mann sei in Deutschland nie strafrechtlich in Erscheinung getreten. Ein Richter werde entscheiden, ob er nach Spanien ausgeliefert werde.
Der Einsatz erstreckte sich nach Angaben des spanischen Innenministeriums auf die Balearen-Insel Mallorca, Großbritannien und Deutschland. Vier Festnahmen erfolgten in Palma de Mallorca. Im Zentrum der Ermittlungen steht ein 44-jähriger Imam, der in Birmingham festgenommen wurde.
Gegen den 44-jährigen islamischen Vorbeter liege ein europäischer Haftbefehl vor. Die Ermittlungen laufen demnach seit 2015. Damals waren im Internet Videos über einen in Spanien lebenden jungen Muslim aufgetaucht, der mit dschihadistischem Gedankengut indoktriniert wurde, bis er schließlich nach Syrien ausreiste.
Den europäischen Sicherheitsbehörden ist den spanischen Angaben zufolge das von dem "salafistischen Prediger" öffentlich vertretene Gedankengut "bestens vertraut". Er habe sich für die Entsendung von "Kämpfern" nach Syrien eingesetzt und dafür auch Geldmittel gesammelt. Die im Zentrum der Fahndung stehende Gruppe habe "wöchentlich Geheimsitzungen" abgehalten. Sie habe sich "vollständig" den Weisungen des IS unterworfen und "terroristische Handlungen gerechtfertigt". Die Ermittlungen werden von den Behörden in Madrid geleitet.
Quelle: ntv.de, jgu/AFP/dpa