Politik

Schutz von Ausbildern und Beratern Nato schickt Truppen nach Afghanistan

Die afghanischen Soldaten werden von Nato-Kräften ausgebildet.

Die afghanischen Soldaten werden von Nato-Kräften ausgebildet.

(Foto: AP)

Der afghanischen Armee scheint die Nato noch nicht allzu viel zuzutrauen. Für seine neue Ausbildungsmission "Resolute Support" schickt das Bündnis viel weniger Berater als gedacht ins Land. Stattdessen kommen Kampftruppen mit.

Von den für den neuen Militäreinsatz in Afghanistan vorgesehenen 12.000 Soldaten wird nach Angaben der Nato nur ein Bruchteil die afghanischen Sicherheitskräfte und Ministeriumsmitarbeiter ausbilden. Der für den Aufbau des neuen Einsatzes ab 2015 verantwortliche Nato-General Hans-Lothar Domröse sagte der "Welt", nur "etwa 1200 bis 1400 Mann" würden als Berater und Ausbilder tätig sein. Zum Schutz der Soldaten werde es auch Kampftruppen geben, "zum Beispiel Kampfhubschrauber und ihre Besatzungen". Bislang hatte es immer geheißen, dass die gesamte Mission der Ausbildung der afghanischen Armee dient.

Die große Mehrheit der an der "Mission Resolute Support" beteiligten Soldaten werde für die Logistik sorgen, etwa für die medizinische Versorgung der eigenen Leute. Von den rund 800 Bundeswehrsoldaten, die sich gemäß Plan an der neuen Trainingsmission beteiligen sollen, würden etwa 200 in Kabul arbeiten. Deutschland werde außerdem das Hauptquartier in Masar-i-Scharif mit rund 600 Mann führen - zusammen mit weiteren 400 Soldaten aus anderen Nato- und Partnerländern. Nach bisherigem Planungsstand werde es dann ab Anfang 2017 voraussichtlich keine ausländischen Soldaten mehr in Afghanistan geben.

Noch 40.000 Nato-Soldaten im Land

Laut Domröse befinden sich zurzeit noch rund 40.000 Soldaten der Nato-geführten Afghanistantruppe Isaf am Hindukusch, allerdings nehme ihre Zahl täglich ab. Es gebe einen fließenden Übergang von Isaf zu "Resolute Support". Die vorgesehenen 12.000 Soldaten würden ab Weihnachten vollständig im Land sein, sagte der Vier-Sterne-General, der Oberbefehlshaber des Nato-Hauptquartiers im niederländischen Brunssum ist. Mehr als 40 Nationen würden sich an der Ausbildungsmission beteiligen, darunter auch viele Partnerländer der Nato wie Georgien, Mazedonien und die Mongolei.

In Kabul kam es derweil zu einer historischen Amtsübergabe: Mit der Vereidigung von Präsident Aschraf Ghani ist am Montag erstmals in der Geschichte Afghanistans ein demokratischer Machtwechsel vollzogen worden. Der frühere Weltbankökonom rief die radikalislamischen Taliban umgehend zu Friedensgesprächen auf und ließ die Unterzeichnung eines lange blockierten Sicherheitsabkommens mit den USA ankündigen. Ghani appellierte auch an die Imame, sich direkt an die Taliban zu wenden und die Verbindungen zu ihnen zu kappen, sollten sie sich einer friedlichen Lösung widersetzen.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP

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