Politik

CIA-Chef Brennan lobt Atomabkommen Netanjahu: Iran-Deal "Albtraum für die Welt"

Benjamin Netanjahu schießt nahezu pausenlos gegen das Abkommen.

Benjamin Netanjahu schießt nahezu pausenlos gegen das Abkommen.

(Foto: imago/Xinhua)

Das Rahmenabkommen mit dem Iran ist unterzeichnet, aber die Kritik aus Israel kommt im Dauerfeuer. Ministerpräsident Netanjahu nennt den Atom-Deal einen "Albtraum" für den Westen und fürchtet Langstreckenraketen. CIA-Chef Brennan sieht das komplett anders.

Der Chef des US-Geheimdienstes CIA, John Brennan, hat die Kritik an der Atomvereinbarung mit dem Iran mit scharfen Worten zurückgewiesen. Diejenigen, "die sagen, dass diese Vereinbarung dem Iran den Weg zu einer Bombe bereitet, sind aus meiner Sicht vollkommen unaufrichtig, wenn sie die Fakten kennen, verstehen, was für ein (Atom-) Programm benötigt wird", sagte Brennan. Damit stellt sich der CIA-Chef wie US-Präsident Barack Obama gegen Israel, das umfassende Änderungen an dem Deal fordert.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erneuerte indes seine Kritik: Es gehe in dem Deal nicht um die iranischen Langstreckenraketen, obwohl ihr "einziger Zweck" sei, sie mit Atomsprengköpfen zu bestücken. "Dieses Abkommen ist ein Traum für den Iran und es ist ein Albtraum für die Welt", teilte der Regierungschef mit.

"Ich bin angenehm überrascht"

Brennan zeigte zwar Verständnis für die Sorge, der Iran könne nach einer Lockerung der internationalen Sanktionen gegen das Land "in der Region mehr Probleme" bereiten. Das Abkommen sorge aber immerhin dafür, dass der Iran keine Atomwaffen herstellen könne. Grund sei, dass die Einigung mit Teheran nicht nur einen Stopp der Anreicherung von Uran und Plutonium beinhalte, sondern auch sehr strenge Inspektionen der iranischen Atomanlagen, sagte Brennan. "Ich bin ganz sicher angenehm überrascht, dass die Iraner so vielem zugestimmt haben." Dies betreffe auch die Verringerung der Zahl ihrer Zentrifugen und ihres radioaktiv angereicherten Materials. "Junge, niemand hätte am Anfang je gedacht, dass sie das tun würden", fügte der CIA-Chef hinzu. Ein solideres Abkommen habe nicht erzielt werden können.

Die fünf UN-Vetomächte und Deutschland hatten sich mit dem Iran auf ein Rahmenabkommen geeinigt, das dem Land die friedliche Nutzung der Kernenergie ohne die Möglichkeit zur Herstellung von Atomwaffen erlauben soll. Hält sich der Iran an die Vorgaben, sollen die internationalen Sanktionen aufgehoben werden.

Israel sieht sich durch das Abkommen mit seinem Erzfeind in seiner Existenz bedroht. Netanjahu hatte bereits nach Bekanntgabe der Einigung scharfe Kritik geäußert und gefordert, dass der Iran im endgültigen Abkommen, das bis Ende Juni ausgehandelt werden soll, Israels Existenzrecht anerkennt. Geheimdienstminister Juval Steinitz stellte weitere Bedingungen.

Quelle: ntv.de, rpe/dpa/AFP

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