"Wir schreiben die Namen auf" Neue US-Botschafterin droht Gegnern
27.01.2017, 18:43 Uhr
Nikki Haley hat bei der Uno eine Politik der Stärke angekündigt
(Foto: REUTERS)
Von der Uno hält der neue US-Präsident Trump wenig, wie er deutlich gemacht hat. Seine neue Botschafterin am UN-Hauptsitz schlägt ebenfalls unversöhnliche Töne an: Man wolle Stärke zeigen und Gegner ins Visier nehmen.
Die neue US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, hat eine Politik der Stärke angekündigt. Sie werde bei den Vereinten Nationen (Uno) "unsere Stärke zeigen", sagte Haley vor Journalisten am UN-Sitz in New York, wo sie zum ersten Mal UN-Generalsekretär Antonio Guterres traf. Die neue Botschafterin fügte eine Drohung an Gegner der US-Politik hinzu: "An diejenigen, die nicht hinter uns stehen: Wir schreiben die Namen auf." Der US-Senat hatte Haley mit großer Mehrheit als Botschafterin bei den Vereinten Nationen bestätigt.
Haley wurde als Tochter von indischen Einwanderern, die der Religionsgemeinschaft der Sikh angehören, im US-Bundesstaat South Carolina geboren. Sie konvertierte später zum Christentum. Bevor sie im Jahr 2010 erstmals zur Gouverneurin von South Carolina gewählt wurde, war sie Abgeordnete im Regionalparlament ihres Bundesstaats.
Im Wahlkampf hatte sich die ehemalige Gouverneurin, die der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung innerhalb der Republikanischen Partei angehört, von der aggressiven Rhetorik des damaligen Präsidentschaftskandidaten und jetzigen Präsidenten Donald Trump distanziert. Dennoch kündigte sie im Oktober an, den rechtspopulistischen Politikneuling zu wählen.
Trump soll Uno-Beiträge deutlich kürzen wollen
Im US-Präsidentschaftswahlkampf hatte Trump wiederholt seine Skepsis gegenüber der Uno geäußert. Nach seinem Wahlsieg bezeichnete er die Uno Ende Dezember als einen "Club von Leuten, die zusammenkommen und eine schöne Zeit verbringen". "So traurig", fügte er dem Twitter-Eintrag hinzu.
Laut einem Bericht der "New York Times" erwägt Trumps Regierung, die US-Finanzbeiträge an die Vereinten Nationen drastisch zu kürzen. Es gebe einen Entwurf für einen Erlass, der eine Verringerung der Zahlungen an die Uno um mehr als 40 Prozent anvisiere, hieß es in dem Bericht. Welchen Status das Papier hat, ob es sich also um bloße Vorüberlegungen oder einen bereits beschlussreifen Entwurf handelt, blieb zunächst unklar. Eine deutliche Verringerung der US-Zahlungen würde die Handlungsfähigkeit der UN-Unterorganisationen und -Programme spürbar treffen. Die Weltorganisation bekommt jährlich Milliarden von Dollar von den USA überwiesen.
Quelle: ntv.de, kst/AFP