Hubschrauber im Einsatz Niedersachsen bittet wegen Hochwasser Bundeswehr um Hilfe
29.12.2023, 16:32 Uhr Artikel anhören
Der Bundespolizeihelikopter bringt Sandsäcke zu den Deichen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Im Kampf gegen das Hochwasser in Niedersachsen sehen die Behörden noch keine Entspannung. Um die Stabilität der Deiche zu gewährleisten, alarmiert das Land nun die Bundeswehr. Ein Hubschrauber der Bundespolizei ist bereits im Einsatz.
Mit je einem Hubschrauber sind die Bundespolizei und die Marine im vom Hochwasser betroffenen Hatten im niedersächsischen Oldenburg im Einsatz. "Das Land Niedersachsen hat einen unserer Hubschrauber angefragt", sagte eine Sprecherin der Bundespolizei in Berlin. Der Bundespolizeihelikopter bringe besonders große Sandsäcke zu den Deichen, um diese zu sichern, sagte ein Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr.
Der Marinehubschrauber sei aufgestiegen, um sich ein Lagebild zu verschaffen, sagte ein Sprecher des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr. Die Hubschrauber können auch in der Stadt Oldenburg und weiteren Gebieten des Landkreises Oldenburg eingesetzt werden, wie die Stadt mitteilte. Die Helikopter seien vorübergehend dem Katastrophenschutz der Stadt unterstellt.
Zuvor hatte das Land Niedersachsen wegen der aktuellen Hochwasserlage die Bundeswehr um Unterstützung gebeten. Es sei bereits am Donnerstagabend ein Amtshilfeersuchen eingegangen, sagte ein Sprecher des Territorialen Führungskommandos der Streitkräfte am Nachmittag. Demnach wurden sechs Hubschrauber in Bereitschaft versetzt.
"In erster Linie geht es um die Sicherung von Deichen", sagte der Sprecher. Möglich seien aber auch Personal- und Materialtransporte sowie, wenn nötig, auch Evakuierungen gefährdeter Menschen. Diese letzte Anforderung sei aber zunächst nur vorsorglich erfolgt.
Laut einem Bericht des "Spiegel" sollen die Helikopter Textilbehälter abwerfen, die mit Baumaterial gefüllt sind, wenn Deiche aufgeweicht seien oder gar brechen. Dadurch sollen die Deiche stabilisiert und der Wasserfluss gebremst werden. Vielerorts seien diese bereits durch die Wassermassen so stark aufgeweicht, dass Helfer sie mit Fahrzeugen nicht mehr erreichen können.
Nach starken Regenfällen und teilweise auch aufgrund von Schneeschmelze im Harz führen viele niedersächsische Flüsse derzeit Hochwasser. Landesinnenministerin Daniela Behrens sprach am Morgen im Deutschlandfunk von einer "sehr, sehr angespannten Lage". Fast ganz Niedersachsen stehe unter Wasser. Die rund 100.000 Kräfte von unter anderem Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) seien deshalb überall im Einsatz.
Es sei "wirklich noch keine Entspannung in Sicht", ergänzte Behrens. Der Wetterprognose zufolge werde es in den nächsten Tage weiter Regen geben, zudem Sturm. Das entspanne die Lage nicht, sondern "verschärft sie an der einen oder anderen Stelle noch".
Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa