Hunt raus, Sunak vorne Noch sechs Tories im Rennen um Johnson-Nachfolge
13.07.2022, 21:18 Uhr
Rishi Sunak war aus Protest gegen Johnson vergangene Woche als Finanzminister zurückgetreten.
(Foto: picture alliance / empics)
Die Conservative Party dünnt des Kreis möglicher Johnson-Nachfolger aus. Zwei Bewerber überstehen die erste Abstimmungsrunde nicht. Die meisten Stimmen erhält der kürzlich vom Amt des Finanzministers zurückgetretene Sunak. Ihm wehen aber auch harsche Vorwürfe entgegen.
Nach der ersten Abstimmungsrunde über die Nachfolge des britischen Premierministers Boris Johnson sind zwei der acht Kandidaten ausgeschieden - der gerade erst ernannte Finanzminister Nadhim Zahawi und Ex-Außenminister Jeremy Hunt. Das teilte der Vorsitzende des für die Wahlorganisation zuständigen Ausschusses, Graham Brady, heute mit. Auf die breiteste Unterstützung stieß demnach Rishi Sunak, der aus Protest gegen Johnson vergangene Woche als Finanzminister zurückgetreten war.
Sunak erhielt die Unterstützung von 88 Tory-Abgeordneten. Auf Platz zwei landete Außenhandels-Staatssekretärin Penny Mordaunt, die von 67 Abgeordneten unterstützt wurde. Die ehemalige Verteidigungsministerin ist Umfragen zufolge bei den Parteimitgliedern am beliebtesten. Die Kandidatur von Außenministerin Liz Truss wurde in der ersten Wahlrunde von 50 Tory-Abgeordneten unterstützt, wie Brady weiter mitteilte.
Sunak musste sich aber auch Vorwürfe anhören. So bezichtigte Kulturministerin Nadine Dorries sein Team "schmutziger Tricks", um sich einen Vorteil zu verschaffen. Sunak-Unterstützer hätten Ex-Gesundheitsminister Jeremy Hunt Stimmen geliehen, um einen leicht zu schlagenden Kandidaten in die Endrunde zu bringen. Hunt schied ihm Anschluss aber ohnehin aus dem Rennen aus.
Die Kandidaten für die Johnson-Nachfolge treten in mehreren Wahlrunden gegeneinander an, bis sich am Ende nur noch zwei Kandidaten gegenüberstehen. Danach obliegt die Wahl des Johnson-Nachfolgers den Mitgliedern der Tory-Partei. Am 5. September soll der neue Parteivorsitzende benannt werden, der dann auch das Amt des Regierungschefs von Johnson übernimmt.
Johnson war am vergangenen Donnerstag durch eine parteiinterne Revolte zum Rücktritt als Parteivorsitzender gezwungen worden, was auch das Aus für sein Regierungsamt bedeutete. Er will aber noch bis zur Bestimmung des Nachfolgers im Amt bleiben.
Quelle: ntv.de, mpe/AFP