Politik

Testgelände wird vorbereitet Nordkorea-Experten erwarten neuen Atomtest

Der letzte nordkoreanische Atomtest im September 2016 löste ein Erdbeben der Stärke 5,3 aus.

Der letzte nordkoreanische Atomtest im September 2016 löste ein Erdbeben der Stärke 5,3 aus.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nordkorea feiert demnächst den 105. Geburtstag des verstorbenen Staatsgründers Kim Il Sung. Sein Enkel will ihm offenbar ein besonderes Geschenk in Form eines Atomtests machen. Berichten zufolge steht der Sprengsatz schon bereit.

Der nächste Atomwaffentest Nordkoreas könnte nach Einschätzung von US-Experten unmittelbar bevorstehen. Das Testgelände Punggye Ri im Nordosten Nordkoreas sei "vorbereitet und bereit", erklärten die Experten der Gruppe "38 North" von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore. Auf Satellitenbildern vom Mittwoch seien "andauernde Aktivitäten" am Nordportal der Anlage, "neue Aktivitäten" im Hauptverwaltungsbereich und "einige Mitarbeiter" am Kommandozentrum zu sehen gewesen.

Wie der US-Auslandssender Voice of America unter Berufung auf US-Regierungsvertreter und andere Quellen berichtete, wurde "offenbar" bereits ein atomarer Sprengsatz in einen Tunnel geschoben. Er könne am Samstagmorgen nordkoreanischer Zeit gezündet werden. Am Samstag wird in Nordkorea der 105. Geburtstag des verstorbenen Staatsgründers Kim Il Sung gefeiert.

Das Testgelände Punggye Ri befindet sich in einer abgelegenen bergigen Region 200 Kilometer von der russischen und 100 Kilometer von der chinesischen Grenze entfernt. Die Anlage wird regelmäßig von Aufklärungssatelliten fotografiert.

Vier Atomtests seit 2006

Seit einem ersten Atomwaffentest 2006 hat Nordkorea bereits vier weitere Tests vorgenommen, zwei davon im vergangenen Jahr. Zugleich arbeitet die kommunistische Führung in Pjöngjang an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten. Mit seinen Atomwaffen- und Raketentests verstößt Nordkorea gegen mehrere Resolutionen des UN-Sicherheitsrats.

US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Tagen mehrfach damit gedroht, das Atomprogramm Nordkoreas notfalls im Alleingang stoppen zu wollen. Am Wochenende entsandte Washington als Demonstration der Stärke eine Flugzeugträgergruppe in Richtung der Koreanischen Halbinsel. Nordkorea drohte daraufhin ebenfalls mit militärischen Schritten.

Quelle: ntv.de, chr/AFP

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