Politik

Keine Lebensmittel für Kaesong Nordkorea stichelt weiter

Die Straße nach Kaesong ist dicht - selbst für Lebensmitteltransporte.

Die Straße nach Kaesong ist dicht - selbst für Lebensmitteltransporte.

(Foto: dpa)

Die Korea-Krise macht die Sonderwirtschaftszone Kaesong weltberühmt. Seit Nordkoreas Diktator Kim sie schließen ließ, harren dort noch immer 200 Südkoreaner aus. Als eine südkoreanische Delegation ihnen Lebensmittel liefern will, dürfen sie díe Grenze nicht passieren.

Nordkorea hat einer südkoreanischen Delegation die Einreise in den Industriekomplex Kaesong verweigert, die die noch dort verbliebenen südkoreanischen Arbeiter mit Lebensmitteln versorgen wollten. Pjöngjang habe die Einreise der zehnköpfigen Gruppe nicht erlaubt, sagte ein Sprecher des südkoreanischen Vereinigungsministeriums am Mittwoch in Seoul. Das Verweigern dieser "humanitären Maßnahme" sei "sehr bedauerlich".

Pjöngjang blockiert seit dem 3. April den Zugang zu dem gemeinsam mit Südkorea betriebenen Industriekomplex. Am 8. April zog Nordkorea alle seine 53.000 Arbeiter ab. Den südkoreanischen Arbeitern wurde die Ausreise freigestellt. Derzeit befinden sich noch rund 200 Südkoreaner in dem zehn Kilometer von der Grenze entfernten Komplex.

Dass Pjöngjang die südkoreanische Lebensmittellieferung nicht zulässt, passt ins Bild der Drohgebärden des Kim-Jong-Un-Regimes. Nach den ruhigen Feierlichkeiten zum 101. Geburtstag des "ewigen Präsidenten" Kim Il Sung hatte die nordkoreanische Führung wieder mit Angriffen gedroht. Unangekündigt sollten diese Erfolgen, sofern die Provokationen Südkoreas weitergingen. Dabei bezogen sich die Nordkoreaner auf Demonstrationen in Seoul, bei denen unter anderem Bilder Kim Jong Uns verbrannt wurden.

Obama: Kim hat keine Atomraketen

Bislang sind den Drohungen keine Taten gefolgt. Mit Spannung war der 15. April erwartet worden – viele Beobachter glaubten, dass am Geburtstag Kim Il Sungs eine Rakete starten würde. Doch am Ende passierte nichts. US-Präsident Barack Obama geht indes davon aus, dass das Kim-Regime nicht in der Lage ist, Raketen mit Atomsprengköpfen zu bestücken.  Dies schien noch vor wenigen Tagen unklar.

"Ausgehend von unseren gegenwärtigen geheimdienstlichen Erkenntnissen denken wir nicht, dass sie diese Fähigkeiten besitzen", sagte Obama in einem Interview des Senders NBC. "Aber wir müssen sicherstellen, dass wir auf alle Eventualitäten vorbereitet sind", fügte der Präsident hinzu. "Ich kenne den politischen Führer Nordkoreas nicht." Aber mit seinem Verhalten und seiner Rhetorik habe Pjöngjang definitiv provoziert. Dies sei international einstimmig verurteilt worden. "Ironischerweise hat es Nordkorea nur noch weiter isoliert", sagte Obama.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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