Geschäfte und Schulen dicht? Österreich plant Lockdown-Verschärfung
13.11.2020, 19:26 Uhr
Leere Einkaufsstraße in Wien. Kommen jetzt Maßnahmen wie im Frühjahr?
(Foto: imago images/Alex Halada)
Wie in Deutschland gilt auch in Österreich derzeit ein Teil-Lockdown. Doch das Infektionsgeschehen ist weiter dramatisch. Nun tritt die Regierung offenbar auf die Bremse. Im Gespräch sind scharfe Maßnahmen - wie im März.
Wegen steigender Corona-Zahlen nach anderthalb Wochen Teil-Lockdown plant Österreich eine Verschärfung der Maßnahmen. Details will die Regierung an diesem Samstag verkünden, wie das Bundeskanzleramt mitteilte. Nach Angaben österreichischer Medien kehrt das Land damit zu den harten Maßnahmen aus dem März zurück.
Demnach sollen ab Montag alle Geschäfte - ausgenommen die Grundversorgung wie Lebensmittelgeschäfte, Drogerien, Banken und Apotheken - schließen. Auch Schulen und Kindergärten schließen, eine Betreuung für Familien mit Bedarf soll entsprechend eingerichtet werden. Ausgangsbeschränkungen ähnlich der strengen Maßnahmen im Frühjahr gelten als möglich. Offiziell bestätigt sind diese Maßnahmen noch nicht.
Die Zahl der gemeldeten Ansteckungen erreichte am Freitag einen Höchstwert von 9586 binnen 24 Stunden. Darunter waren aber auch Nachmeldungen aufgrund technischer Probleme. Der Schnitt der vergangenen sieben Tage liegt österreichweit bei 554,2 Fällen pro 100.000 Einwohner, regional aber bei bis zu 850.
Seit Donnerstag wurden 53 neue Todesfälle gezählt. 3922 Covid-19-Erkrankte liegen im Krankenhaus, 567 von ihnen auf Intensivstationen - ein zunehmend kritischer Wert für das österreichische Gesundheitssystem. Die Corona-Kommission der Regierung empfahl nach einer Beratung am Donnerstagabend den Beschluss weiterer Maßnahmen, um einen Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu verhindern.
Schon seit dem 3. November gilt in Österreich ein sogenannter Teil-Lockdown. Gastronomie, Tourismus, Kulturbetrieb und Freizeiteinrichtungen sind zum allergrößten Teil geschlossen, der Handel, Dienstleister und Schulen bis zur Mittelstufe bleiben geöffnet. Zudem gelten Ausgangsbeschränkungen von 20 bis 6 Uhr, die das Verlassen des "eigenen privaten Wohnraums" nur etwa für Grundbedürfnisse sowie zur Erholung im Freien zulassen.
Quelle: ntv.de, mli/dpa