Kurdenkonflikt PKK-Rebellen ermorden türkische Soldaten
15.08.2015, 22:31 Uhr
Seit drei Jahrzehnten hält die gewaltsame Auseinandersetzung der PKK mit dem türkischen Staat an.
(Foto: AP)
Der Konflikt mit der kurdischen PKK in der Türkei kostet sechs Soldaten innerhalb 48 Stunden das Leben. Der Kommandeur der Guerilllagruppe droht mit weiteren Vergeltungsschlägen.
Bei Angriffen der kurdischen Rebellengruppe PKK sind innerhalb von zwei Tagen in der Türkei sechs Soldaten getötet und zwölf weitere verletzt worden. Die ersten drei Todesopfer gab es nach Militärangaben am Freitagabend, als PKK-Kämpfer in Daglica in der Region Hakkari Soldaten angegriffen hätten. Bei einem Bombenanschlag an einer Straße in der östlichen Provinz Bingol seien dann am Samstag drei weitere Soldaten getötet und sechs verletzt worden.
Über Opfer auf Seiten der Rebellen gab es zunächst keine Angaben. Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP sind seit dem Zusammenbruch der 2013 geschlossenen Waffenruhe zwischen der türkischen Regierung und der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) Ende Juli 39 Mitglieder der türkischen Streitkräfte bei PKK-Angriffen ums Leben gekommen.
Die seit zwei Jahren geltende Waffenruhe war nach einem Anschlag der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) auf prokurdische Freiwillige in Suruc zerbrochen. Viele Kurden gaben der islamisch-konservativen Regierung in Ankara eine Mitschuld an dem Anschlag, weil sie die Dschihadisten zu lange zu habe gewähren lassen. Aus Rache tötete die PKK zwei Polizisten. Nach dem Anschlag in Suruc rief Ankara einen "Krieg gegen den Terror" aus und startete eine Doppeloffensive gegen den IS und die PKK, doch richten sich die Angriffe bisher fast ausschließlich gegen die kurdischen Rebellen.
Der PKK-Führer Murat Karayilan warnte die türkische Armee vor der Fortsetzung der Offensive. "Sie haben einen großen Fehler begangen, indem sie uns angegriffen haben, und werden dafür einen hohen Preis zahlen", sagte der PKK-Kommandeur der prokurdischen Nachrichtenagentur Firat. Die PKK werde weitere "Vergeltungsschläge" verüben. Karayilan führt die Guerillagruppe seit der Inhaftierung ihres Anführers Abdullah Öcalan.
Quelle: ntv.de, dsi/AFP