Politik

Kämpfe in Damaskus Palästinenser schlagen IS zurück

Das Flüchtlingslager Jarmuk war bereits in den vergangenen Jahren bei Kämpfen stark beschädigt worden. (Archivbild)

Das Flüchtlingslager Jarmuk war bereits in den vergangenen Jahren bei Kämpfen stark beschädigt worden. (Archivbild)

(Foto: AP)

Nach ihrem ersten Vorstoß in die syrische Hauptstadt, ist die Terrormiliz IS zurückgeschlagen worden. Palästinensische Milizen konnten die Extremisten an den Rand des Flüchtlingslagers Jarmuk drängen. Lachender Dritter solcher Kämpfe ist das Regime.

Palästinensische Kämpfer haben wieder weitgehend die Kontrolle über das Flüchtlingslager Jarmuk im Süden von Damaskus übernommen. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sei nach erbitterten Gefechten aus dem Camp vertrieben worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die palästinensischen Einheiten seien bei ihrem Kampf gegen die Dschihadisten von anderen Rebellengruppen unterstützt worden. Drei Menschen seien bei den Gefechten getötet worden.

Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) sprach von sechs Toten und 17 Verletzten. Nach Angaben des PLO-Vertreters Anuar Abdel Hadi wurden die IS-Kämpfer an den Rand des Flüchtlingslagers zurückgedrängt.

Einheiten der Dschihadistenmiliz hatten bei ihrem Angriff am Mittwoch große Teile des palästinensischen Flüchtlingscamps eingenommen. Das etwa zwei Quadratkilometer große Lager liegt im Süden der syrischen Hauptstadt, vorübergehend lebten dort bis zu 150.000 Palästinenser und Syrer; derzeit sind es noch etwa 18.000 Einwohner.

3500 Kinder im umkämpften Lager

Es war der erste Vorstoß des IS innerhalb der syrischen Hauptstadt. Im Zentrum von Damaskus erhält bislang das Regime von Baschar al-Assad die Fassade eines funktionierenden Alltags aufrecht. Zur bevorzugten Strategie des IS bei nahezu allen seinen Geländegewinnen gehört es jedoch, nicht die Regierungstruppen direkt anzugreifen, sondern anderen Rebellen deren Territorium abzujagen. Nutznießer dieser Kämpfe ist oft das Regime.

Das Camp wurde seit Juli 2013 mehr als ein Jahr lang von der syrischen Armee belagert, zahlreiche Menschen kamen durch Mangel an Nahrung und Medizin ums Leben. Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge zeigte sich am Donnerstag "äußerst besorgt" über die Kämpfe in dem Flüchtlingslager, denen auch etwa 3500 Kinder ausgesetzt seien.

Die IS-Miliz hatte im vergangenen Sommer weite Gebiete in Syrien und im benachbarten Irak erobert und dort ein "Islamisches Kalifat" ausgerufen.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP

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