Kampf gegen Dschihadisten Paris schickt "Charles de Gaulle" gegen IS
23.02.2015, 13:28 Uhr
Von der "Charles de Gaulle" fliegt Frankreich nun auch Luftangriffe gegen den IS.
(Foto: REUTERS)
Frankreich weitet seinen Einsatz gegen die Extremistenorganisation IS aus. Ein aktuell in der Golfregion stationierter Flugzeugträger kommt zum Einsatz. Derweil sind von sechs mutmaßlichen Extremisten die Pässe eingezogen.
Im Kampf gegen die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) setzt Frankreich nun auch seinen Flugzeugträger "Charles de Gaulle" ein. Die ersten französischen Jagdflugzeuge vom Typ Rafale starteten am Morgen von der "Charles de Gaulle" aus Richtung Irak.
Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian, der die Soldaten auf dem in der Golfregion stationierten Flugzeugträger besuchte, verwies auf die Bedrohung durch den "dschihadistischen Terrorismus" für Frankreich und seine Staatsbürger. Frankreich antworte darauf mit "aller Härte".
Frankreich beteiligt sich seit September mit Luftangriffen im Irak an der US-geführten Koalition gegen die für ihre Gräueltaten bekannte islamistische Miliz IS. Der Flugzeugträger "Charles de Gaulle" soll nun mehrere Wochen in der Golfregion bleiben, bevor er Kurs auf Indien nehmen soll. Die Kampfbomber, die von dem Schiff aus starten, erreichen ihre Ziele im Irak in der Hälfte der Zeit im Vergleich zu den französischen Jagdflugzeugen, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten aus starten.
Mit zwölf Rafale und neun Kampfflugzeugen vom Typ Super Étendard an Bord wird durch den Einsatz der "Charles de Gaulle" die französische Militärkraft im Kampf gegen IS mehr als verdoppelt. Bisher waren neun Rafale in den Vereinigten Arabischen Emiraten und sechs Mirage-Kampfflugzeuge in Jordanien dafür im Einsatz.
Ausweise mutmaßlicher Dschihadisten eingezogen
Derweil haben die französischen Behörden erstmals Personalausweise und Reisepässe von sechs mutmaßlichen Dschihadisten eingezogen, die vermutlich in den Kampf in Syrien ziehen wollten. Damit wurde nach Angaben aus informierten Kreisen vom Montag zum ersten Mal eine Maßnahme umgesetzt, die in einem im November verabschiedeten neuen Anti-Terror-Gesetz verankert ist. Die Dokumente der sechs Franzosen wurden zunächst für eine Dauer von sechs Monaten eingezogen. Die Geheimdienste waren zu der Einschätzung gekommen, dass eine Reise nach Syrien "unmittelbar" bevorstehe.
Nach dem Entzug der Ausweis-Dokumente der sechs Franzosen wird derzeit nach Angaben aus informierten Kreisen in Paris in rund 40 weiteren Fällen geprüft, diese Maßnahme anzuwenden. Der sozialistische Premierminister Manuel Valls kündigte an, es würden Ausweispapiere von weiteren Verdächtigen eingezogen.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP