Politik

Petition für "buntes Deutschland" Pegida-Gegner machen mobil

In mehreren Städten demonstrierten am Montagabend mehr als 20.000 Menschen gegen Pegida und für Weltoffenheit.

In mehreren Städten demonstrierten am Montagabend mehr als 20.000 Menschen gegen Pegida und für Weltoffenheit.

(Foto: imago/Peter Blick)

Vergangenen Montag versammeln sich in Dresden so viele Pegida-Anhänger wie nie zuvor. Doch auch der Widerstand formiert sich - sei es auf der Straße oder im Internet. Eine Online-Petition hilft dabei, sich für Menschlichkeit zu positionieren. Das Interesse ist groß.

Gegner von Pegida nutzen das Internet, um gegen die islamfeindliche Bewegung mobil zu machen. Die zu Weihnachten gestartete Online-Petition "Für ein buntes Deutschland - eine Million Unterschriften gegen Pegida" bekam innerhalb der ersten 48 Stunden bereits über 30.000 Unterschriften, wie der Initiator Karl Lempert in Hannover mitteilt. Es sei "so gut", dass sich so viele Menschen gegen Pegida stellen und sich damit "für Menschlichkeit positionieren". Man müsse ihnen nur eine Plattform geben, um sich auszudrücken, erklärte Lempert.

Dem Petitionsaufruf zufolge ist es an der Zeit, sich zu dem von der DDR-Bürgerbewegung erfundenen Slogan "Wir sind das Volk" zu bekennen, der derzeit von Pegida missbraucht werde. "Wir sind das Volk!" müsse weiter "unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion oder was auch immer" gelten, wird in der Petition gefordert.

Anhänger von Pegida demonstrieren seit Wochen vor allem im sächsischen Dresden, aber auch in anderen Städten. Pegida steht für "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes". Gegen die islamfeindliche Bewegung formiert sich bundesweit immer mehr Widerstand. In mehreren Städten gingen am Montagabend mehr als 20.000 Menschen auf die Straße, um ein Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit zu setzen. Zugleich versammelten sich aber auch in Dresden so viele "Pegida"-Anhänger wie nie. Laut Polizei mobilisierte das Bündnis rund 17.500 Menschen.

Kretschmann ruft zum Dialog auf

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Politik zum Dialog mit den Anhängern der islamfeindlichen Pegida-Bewegung aufgerufen. Wir müssen mit ihnen reden und sie von etwas Besserem überzeugen", sagte der Grünen-Politiker dem Berliner "Tagesspiegel". Aufklärung sei "das einzige Mittel", denn Ängste und Vorurteile von Menschen könne man nicht verurteilen. Die Forderung zum Dialog gilt Kretschmann zufolge aber nicht für die Drahtzieher von Pegida. Sie missbrauchten die Vorurteile der Menschen für niedere politische Zwecke.

Mit Blick auf die wachsende Zahl von Flüchtlingen sprach sich Kretschmann dafür aus, die Bevölkerung bei der Einrichtung von Flüchtlingsunterkünften stärker mit einzubeziehen, um Ängsten zu begegnen. "Man darf nicht warten, bis einem die Probleme auf die Füße fallen. Die Bürger müssen in jedem Fall einbezogen werden. Sonst haben Demagogen freie Bahn", warnte Kretschmann im "Tagesspiegel".

Quelle: ntv.de, asc/AFP

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen