Politik

"Offen, ehrlich und nicht korrupt" Piraten bleiben bei 10 Prozent

Die Piraten bleiben für viele Wähler als Alternative attraktiv.

Die Piraten bleiben für viele Wähler als Alternative attraktiv.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Piratenpartei setzt sich mit guten Umfragewerten in der Bundespolitik fest. 10 Prozent würden die Politik-Neulinge derzeit bekommen, jeder zweite Deutsche glaubt an ihren Einzug in den Bundestag 2013. Allerdings ist es vor allem der Frust über die anderen Parteien, der die Wähler zu den Piraten bleibt. Leicht im Aufwind ist derzeit auch die SPD.

Die Piraten bleiben bundesweit im Stimmungshoch. Zum zweiten Mal in Folge erreicht die Partei im Wahltrend von RTL und "Stern" ein zweistelliges Ergebnis. Mit 10 Prozent halten die Piraten ihren Bestwert aus der Vorwoche. Im Aufwind befindet sich auch die SPD. Die Sozialdemokraten verbessern sich um einen Punkt auf 27 Prozent und liegen nur noch vier Prozentpunkte hinter der Union.

Bei CDU/CSU gab es wie bei den übrigen Parteien keine Veränderung: Die Union erreicht in der Forsa-Umfrage 31 Prozent, die FDP bleibt auf ihrem Tiefstwert von 3 Prozent. Die Grünen liegen ebenfalls unverändert bei 16 Prozent. Die Linke kommt auf 8 Prozent. Für "sonstige Parteien" würden sich 5 Prozent (-1) entscheiden.

Steinbrück: Bekommt er den Rückhalt in seiner Partei?

Steinbrück: Bekommt er den Rückhalt in seiner Partei?

(Foto: dpa)

Damit liegt eine mögliche Koalition aus SPD und Grünen weiter deutlich vor Schwarz-Gelb. Mit zusammen 43 Prozent würde es für Rot-Grün wegen des Erfolgs der Piratenpartei aber nicht zu einer Regierungsmehrheit reichen.

Unmut befördert Piraten

Grund für die Beliebtheit der Piraten ist offenbar vor allem der Unmut vieler Wähler über das Erscheinungsbild der etablierten Parteien. 39 Prozent der potenziellen Wähler geben in einer Umfrage für den "Stern" an, die Piraten zu wählen, weil sie zu den anderen Parteien kein Vertrauen mehr hätten und ihren Protest ausdrücken wollten. 27 Prozent erhoffen sich von der Piratenpartei frischen Wind für die Politik, 12 Prozent nannten sie "offen, ehrlich und nicht korrupt". Nur 11 Prozent erklärten, sie würden mit dem Programm der Piraten übereinstimmen. Jeder zweite Deutsche glaubt der Umfrage zufolge an den langfristigen Erfolg der Politik-Neulinge, und dass sie 2013 in den Bundestags einziehen werden.

Mit Blick auf die Bundestagswahl und einen möglichen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück warnte Forsa-Chef Manfred Güllner vor zu hohen Erwartungen. Der frühere Finanzminister sei zwar auch bei Unionswählern beliebt, 17 Prozent würden ihn lieber als CDU-Chef Angela Merkel wählen. "Fraglich ist aber, ob diese Leute tatsächlich SPD wählen würden." Ein Problem sei zudem, dass Steinbrück nicht bei jungen Wählern ankomme und in der SPD weniger Rückhalt habe als Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier. Dieser Rückhalt sei jedoch essenziell. "Auf Dauer müssen Kandidat und Partei zusammenpassen. Wenn das weiter so auseinanderklafft, mindert das die Chancen", sagte Güllner dem "Stern".

Quelle: ntv.de, tis

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