Politik

Kaum noch Russen in der Ostukraine Poroschenko: Lage beruhigt sich

Laut ukrainischer Regierung hat Russland 70 Prozent seiner Soldaten aus der Ostukraine zurückgezogen.

Laut ukrainischer Regierung hat Russland 70 Prozent seiner Soldaten aus der Ostukraine zurückgezogen.

(Foto: REUTERS)

Die Waffenruhe in der Ostukraine ist zwar brüchig. Erstmals aber bestätigt die ukrainische Regierung, dass es weniger Kämpfe gibt. Demnach sollen sich große Teile der - offiziell nie dagewesenen - russischen Soldaten zurückgezogen haben.

Trotz einer brüchigen Waffenruhe in der Ostukraine beruhigt sich die Lage im Kriegsgebiet nach Einschätzung Kiews erstmals. Russland habe Geheimdienstinformationen zufolge 70 Prozent seiner Kämpfer aus der Konfliktregion abgezogen, sagte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko. Er gab bekannt, dass Kiew seit Beginn der Waffenruhe seine Militäreinheiten im Konfliktgebiet umgruppiere. Dies sei aber nicht für einen Angriff auf prorussische Separatisten gedacht, sondern für die Verteidigung des Staatsgebiets, sagte Poroschenko.

Nach Angaben der Behörden in Kiew und auch der prorussischen Separatisten war es am Tag im Donbass ruhig, nur vereinzelt fielen Schüsse. Ein in Minsk vereinbarter Gefangenenaustausch zwischen den Separatisten und der Führung in Kiew wurde nach Angaben der Aufständischen allerdings auf Donnerstag verschoben. Die Regierung habe sich nicht an Absprachen gehalten, hieß es. Schätzungen zufolge haben die Separatisten derzeit noch etwa 500 Soldaten in ihrer Hand. Die Regierung soll ihrerseits rund 300 Kämpfer gefangen halten.

Aktivisten der russischen Menschenrechtsgruppe Grus-200 zufolge sind inzwischen auch die Namen von 90 russischen Soldaten bekannt, die angeblich im Ostukraine-Konflikt getötet wurden, wie die russische Zeitung "Nowye Iswestija" berichtete. Russland bestreitet, eigene Truppen in die Ukraine geschickt zu haben.

Die ukrainische Justiz untersucht inzwischen die Kämpfe in der Stadt Ilowaisk in der Ostukraine. Dort wurden amtlichen Angaben zufolge bei Kämpfen mehr als 200 Soldaten getötet. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob führende Militärs Fehler gemacht haben.

Quelle: ntv.de, nsc/dpa

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