Politik

Tests am Flughafen Köln-Bonn Prüfer schmuggeln erfolgreich Bombenteile

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(Foto: picture alliance / dpa)

Eklatante Sicherheitsmängel am Flughafen Köln-Bonn: EU-Prüfern gelingt es, Waffen und Bombenteile durch die Kontrollen zu schleusen. Nicht nur einmal. Für das Sicherheitspersonal ist das keine Überraschung.

EU-Kontrolleure haben Sicherheitslücken am Flughafen Köln-Bonn aufgedeckt. Einem Bericht des WDR zufolge sind bei Tests mehrere gefährliche Gegenstände während der Sicherheitskontrollen nicht entdeckt worden – und hätten somit ohne Probleme an Bord der Flugzeuge gebracht werden können.

Nach Angaben des Senders seien die Tests in der zweiten Februarwoche durchgeführt worden. Es habe sowohl verdeckte wie auch offene Prüfungen gegeben. Bei den verdeckten Prüfungen gaben die Tester vor, Passagiere zu sein. Bei sechs von zwölf solcher Kontrollen gelang es, unerlaubte Gegenstände wie Waffen oder Zubehörteile für eine mögliche Bombe durch die Sicherheitsschleusen zu schmuggeln.

Noch drastischer fiel das Ergebnis dem Bericht zufolge bei den offenen Tests aus. Bei dieser Art von Kontrolle weisen sich die Prüfer zuvor aus und geben an, dass sich gefährliche Dinge im Gepäck befinden. Hier scheiterte das Sicherheitspersonal offenbar in neun von zwölf Fällen daran, unerlaubte Gegenstände aufzuspüren.

Software ist veraltet

Der WDR zitiert einen Sicherheitsassistenten, der bei den Kontrollen dabei war, aber anonym bleiben möchte. Er zeigt sich wenig überrascht von dem Ergebnis: "Es wurden Sachen durchgeschmuggelt, die wir nicht kennen. Wir sind viel zu schlecht ausgebildet und auch technisch überhaupt nicht auf dem neuesten Stand", sagte er. Die Software der Röntgengeräte sei teilweise bis zu sieben Jahre alt.

Ein Sprecher der Bundespolizei sagte dem Bericht zufolge, es werde viel zu sehr auf Schnelligkeit und Kostenreduzierung geachtet – "und viel zu wenig auf Sicherheit". Die Durchführung der Sicherheitskontrollen an deutschen Flughäfen stehe zwar unter der Obhut der Bundespolizei. An vielen Orten führten jedoch private Sicherheitsunternehmen die Checks durch. Deutschlandweit stünden knapp 600 Bundespolizisten rund 9000 Mitarbeiter privater Dienstleister entgegen.

Quelle: ntv.de, fma

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