"Monströser Betrug" mit olympischen Bauten Putin-Clique soll Milliarden veruntreut haben
31.05.2013, 03:37 UhrEs ist ein brisantes Dokument, mit dem russische Oppositionelle heute an die Öffentlichkeit gehen: Bei der Vorbereitung der Olympischen Winterspiele in Sotschi sollen mindestens 19 Milliarden Euro veruntreut worden sein. Angeblich hat Präsident Putin seine Hände im Spiel.

Putin - hier mit IOC-Präsident Rogge - soll von den olympischen Immobiliengeschäften profitiert haben.
(Foto: dpa)
Bei dem Bau der Sportanlagen für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi sind laut einem russischen Oppositionellen Milliarden Dollar gestohlen worden. Der Oppositionsführer Boris Nemzow und der Regierungskritiker Leonid Martynjuk schreiben in einem jetzt veröffentlichten Bericht, umgerechnet 19 bis 23 Milliarden Euro der für die Baumaßnahmen veranschlagten rund 39 Milliarden Euro seien von Präsident Wladimir Putin und ihm nahestehenden Geschäftsleuten veruntreut worden.
"Die Olympischen Winterspiele in Sotschi sind zu einem monströsen Betrug geworden", so Nemzow und Martynjuk. Für den Bericht hatten sie nach eigenen Angaben in einer sechsmonatigen Studie der verfügbaren Daten zu den erwarteten Kosten. Putin hatte sich selbst bereits verärgert über die steigenden Kosten der Sportveranstaltung gezeigt, die die teuerste Veranstaltung in der Geschichte der Olympischen Spiele werden dürfte.
Enge Beziehungen zum Kreml
Für die Spiele sollen in Sotschi und dem Hinterland der Küstenstadt am Schwarzen Meer nicht nur neue Sportstätten gebaut und bestehende Anlagen repariert werden, sondern auch Straßen und Hotels erneuert und neue Eisenbahnstrecken geschaffen werden. Die meisten Projekte wurden an Großkonzerne vergeben, die entweder direkt im Besitz des Staates sind, oder deren Eigentümer enge Beziehungen zum Kreml pflegen.
In dem Bericht heißt es, mit dem entwendeten Geld hätten 3000 Kilometer Schnellbahntrassen, Wohnungen für 800.000 Menschen oder tausende Eishockey- und Fußballfelder gebaut werden können. Die Autoren kündigten an, Ermittler und Staatsanwälte zur Untersuchung der Vorwürfe zu drängen. Weder die Präsidentschaft noch die Regierung äußerten sich zunächst zu der Studie.
Quelle: ntv.de, AFP