Politik

"Keine imperialen Ambitionen" Putin: Wirtschaftskrise in zwei Jahren vorbei

Zwei Tage bereitete sich Putin auf die Fragestunde vor.

Zwei Tage bereitete sich Putin auf die Fragestunde vor.

(Foto: dpa)

1,5 Millionen Fragen der Bürger gingen ein - einige davon beantwortet Russlands Präsident Wladimir Putin nun im Fernsehen. So zeigt er sich etwa optimistisch über die Wirtschaftskrise des Landes. Aber auch auf Vorwürfe, er plane ein neues Großrussland, geht er ein.

Russlands Wirtschaft könnte Präsident Wladimir Putin zufolge in weniger als zwei Jahren wieder wachsen. Dies sei möglich, auch wenn er es für unwahrscheinlich halte, dass der Westen seine Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts bald aufhebe, sagte Putin. Er nahm zum 13. Mal an einer im Fernsehen übertragenen Frage- und Antwortrunde mit der Bevölkerung teil.

Der Kreml-Chef räumte ein, dass die russische Wirtschaft wegen des Ölpreis-Verfalls und der Sanktionen Probleme habe. Dennoch sei es möglich, dass die Wirtschaft in etwa zwei Jahren oder auch schneller die Rückkehr zu Wachstum schaffe, betonte Putin und verwies darauf, dass der Rubel nach langer Talfahrt zuletzt wieder gestiegen sei.

Das Handeln seiner Regierung gegen die Wirtschaftskrise bezeichnete Putin als "optimal", die Behörden hätten einen stärkeren Anstieg der Inflation und ein tieferes Abrutschen in die Krise verhindert. Der Präsident rief dazu auf, die Strafmaßnahmen als Chance zu sehen. "Es geht nicht um die Sanktionen, sondern darum, dass wir unsere Wirtschaft nach modernen Methoden organisieren." Russland müsse die Sanktionen zur Entwicklung nutzen.

Kein Großmachtstreben

Die russische Wirtschaft dürfte nach Einschätzung der nationalen Notenbank in diesem Jahr zwischen 3,5 und 4 Prozent schrumpfen und 2016 erneut ein bis 1,6 Prozent an Fahrt verlieren. Putin warf dem Westen vor, Russland einschränken zu wollen und bezeichnete die Sanktionen als politisch motiviert. "Ich glaube, sie haben nicht direkt etwas mit den Ereignissen in der Ukraine zu tun."

Die Sanktionen waren eine Reaktion des Westens gegen die völkerrechtswidrige Annektion der Krim durch Russland. Die Halbinsel gehört eigentlich zur Ukraine. Zudem wird Moskau vorgeworfen, pro-russische Separatisten im Osten der Ukraine im Kampf gegen ukrainische Truppen zu unterstützen.

Putin wies jedoch mit Nachdruck die Vorwürfe zurück, dass Russland nach dem Zerfall der Sowjetunion einen neuen Großmachtstatus anstrebe. "Ich will betonen: Wir haben keine Ziele einer Wiedergeburt des Imperiums, bei uns gibt es keine imperialen Ambitionen." Allerdings sei eine Zusammenarbeit im postsowjetischen Raum nötig, damit sich der Lebensstandard der Menschen verbessere. Putin hatte den Zerfall der Sowjetunion vor mehr als 20 Jahren einst als größte geopolitische Katastrophe des Jahrhunderts bezeichnet.

Quelle: ntv.de, mli/rts/dpa/DJ

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