Kampfflugzeuge über der Ostsee Putin fordert Transponder - für alle
01.07.2016, 22:52 Uhr
MIG29 in der Luft
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
Finnlands Führung ist seit der Ukraine-Krise 2014 beunruhigt über eine Zunahme von Flügen russischer Kampfjets über der Ostsee. Sie gelten als Gefahr für den kommerziellen Flugverkehr. Nun hat Russlands Präsident Putin eine Idee.
Russlands Präsident Wladimir Putin ist bei einem Besuch in Finnland auf die Nato zugegangen: Nach einem Treffen mit seinem finnischen Kollegen Sauli Niinisto sprach sich Putin dafür aus, dass künftig alle Militärflugzeuge bei Flügen über der Ostsee Transponder benutzen, die ihre Identifizierung durch die Luftraumüberwachung erlauben. Er werde dieses Thema bei dem anstehenden Treffen des Nato-Russland-Rats in Brüssel ansprechen, sagte er.
Putin sagte, nicht nur russische Flugzeuge würden über der Ostsee ohne ihre Transponder fliegen, sondern auch Nato-Flugzeuge täten dies. Niinisto schlug vor, bei allen Flügen in der Region Transponder zu benutzen. Die finnische Führung ist seit der Ukraine-Krise im Frühjahr 2014 beunruhigt über eine Zunahme von Flügen russischer Kampfflugzeuge über der Ostsee, die als Gefahr für kommerzielle Flugzeuge angesehen werden.
Putin: Respektieren Finnlands Neutralität
Das Treffen Putins und Niinistos erfolgte eine Woche vor einem Nato-Gipfel in Warschau. An ihm nimmt auch der finnische Staatschef teil, obwohl sein Land nicht Mitglied der Militärallianz ist. Seit der Ukriane-Krise hat Helsinki die Zusammenarbeit mit der Nato verstärkt. Die Militärallianz will vier Bataillone in die baltischen Staaten und Polen entsenden. Es wird erwartet, dass die Bundeswehr das Bataillon in Litauen mit mehreren hundert Soldaten anführen wird.
Putin sicherte Finnland ebenso zu, die Neutralität des Landes zu respektieren. Russland werde seine Truppen 1500 Kilometer von der finnischen Grenze abrücken, sagte er nach dem Treffen. "Wenn Finnland Mitglied in der Nato wäre, was glauben Sie, würde Russland dann machen?", so Putin weiter.
Quelle: ntv.de, bad/AFP/dpa