Politik

Russischer Medienminister bis 2004 Putins Ex-Berater tot in Hotel gefunden

Michail Lessin, ehemaliger Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin, wird tot in seinem Hotelzimmer in Washington aufgefunden. Er war maßgeblich am Aufbau russischer Staatsmedien beteiligt.

Michail Lessin (Archivfoto aus dem Jahr 2002).

Michail Lessin (Archivfoto aus dem Jahr 2002).

Der umstrittene russische Ex-Medienminister Michail Lessin, ein früherer Berater von Staatschef Wladimir Putin, ist im Alter von 57 Jahren in den USA gestorben. Der an der Gründung der englischsprachigen russischen Fernsehsendergruppe "Russia Today" (RT) beteiligte Ex-Minister wurde in seinem Hotelzimmer in Washington tot aufgefunden.

Offiziell ist die Todesursache noch ungeklärt; russische Staatsmedien berichten allerdings, Lessin sei einem Herzinfarkt erlegen. "Lessin ist gestorben. Es ist unmöglich, das zu glauben", verkündete die RT-Chefredakteurin.

Putin sprach Lessins Angehörigen sein Mitgefühl aus, wie der Kreml mitteilte. Der Staatschef schätze "in höchstem Maße den enormen Beitrag von Michail Lessin zur Gründung zeitgenössischer russischer Medien", sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten.

Lessin war von 1999 bis 2004 russischer Minister für Presse, Fernsehen und Radio. Später diente er als Berater im Kreml. 2013 wurde er Chef der Medien-Holding des Energieunternehmens Gazprom und beaufsichtigte unter anderem den Radiosender Moskauer Echo. Ein Jahr später gab Lessin den Posten auf, dafür gab er familiäre Gründe an.

Lessins Gegner warfen ihm vor, die Pressefreiheit in Russland zu beschneiden. Der republikanische US-Senator Robin Wicker hatte vergangenes Jahr gefordert, gegen Lessin wegen Geldwäsche und Korruption zu ermitteln. Lessin soll demnach Millionen Dollar in Europa und den USA angehäuft haben, darunter 28 Millionen Dollar (26 Millionen Euro) an Immobilien in Los Angeles.

Quelle: ntv.de, fma/AFP

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