Keine Hinweise auf geplanten Terroranschlag Rechter Musiker Vikernes wieder frei
18.07.2013, 21:29 UhrAuf dem Blog von Kristian Vikernes finden französische Ermittler antisemitische und fremdenfeindliche Texte. Sogar einen terroristischen Akt trauen sie dem rechten Black-Metal-Musiker aus Norwegen zunächst zu. Doch der Verdacht erhärtet sich nun nicht.
Der wegen Terrorverdachts in Frankreich festgenommene norwegische Rechtsextremist Kristian Vikernes kommt wieder auf freien Fuß. Die Ermittler hätten keine Hinweise auf einen von ihm geplanten Terroranschlag gefunden, hieß es aus Justizkreisen.
Der 40-jährige Vikernes und seine 25 Jahre alte französische Ehefrau waren am Dienstag in Salon-la-Tour im zentralfranzösischen Limousin festgenommen worden. In einer Mitteilung bestätigte dass französischen Innenministeriums die Festnahme eines Paares. Bei dem Mann handele es sich um einen norwegischen Staatsbürger, der der Neonazibewegung nahe stehe und in der Lage sei, einen groß angelegten terroristischen Akt vorzubereiten.
Dieser Verdacht hält offenbar nicht stand. Vikernes Frau soll bereits am Mittwoch freigekommen sein. Er hatte sich zunächst noch im Kommissariat der Stadt Brive in Limousin in Polizeigewahrsam befunden.
Ermittler werfen Vikernes "Aufwiegelung zum Rassenhass" vor
Den Angaben zufolge wird er sich bald vor einem Pariser Gericht wegen "Aufwiegelung zum Rassenhass" verantworten müssen. Die französischen Ermittler stießen unter anderem auf fremdenfeindliche und antisemitische Blogeinträge oder Kommentare des Norwegers im Internet.
Der Black-Metal-Musiker Vikernes mit dem Spitznamen "Varg" (Norwegisch für Wolf) hatte in der Vergangenheit in Norwegen wegen der Ermordung eines Gitarristen 16 Jahre im Gefängnis gesessen. Seit 2010 lebt er in Frankreich.
Vikernes ist einer der Adressaten des rassistischen "Manifestes", das der norwegische Attentäter Anders Behring Breivik geschrieben hatte, bevor er bei zwei Anschlägen im Juli 2011 insgesamt 77 Menschen in Norwegen tötete. Auf seiner Internetseite hatte sich Vikernes im Dezember 2012 zwar von Breivik distanziert - jedoch nicht etwa, weil er rechtsradikale Ziele verabscheute. Vielmehr kritisierte er, dass Breivik Norweger tötete.
Quelle: ntv.de, hah/AFP