Politik

Turbulente Lage im Land Regierung von Moldau tritt zurück

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Noch vor wenigen Tagen war Regierungschefin Gavrilita beim Europäischen Rat zu Gast.

Noch vor wenigen Tagen war Regierungschefin Gavrilita beim Europäischen Rat zu Gast.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Die Regierung des kleinen Moldau reagiert auf die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs im eigenen Land - und tritt zurück. Die Preissteigerungen und die große Abhängigkeit von russischem Gas führten zu zahlreichen Protesten. Hinter dem Rücktritt wird jedoch eine Kampagne zur Destabilisierung vermutet.

Die moldawische Ministerpräsidentin Natalia Gavrilita hat nach turbulenten 18 Monaten an der Macht den Rücktritt ihrer Regierung angekündigt. Die Lage des Landes ist von wirtschaftlichen Turbulenzen und den Nachwehen von Russlands Invasion gegen die benachbarte Ukraine geprägt.

"Ich glaube an das moldauische Volk. Ich glaube an die Republik Moldau", sagte Gavrilita auf einer Pressekonferenz. "Ich glaube, dass wir in der Lage sein werden, alle Schwierigkeiten und Herausforderungen zu meistern".

Die 2,5 Millionen Einwohner zählende ehemalige Sowjetrepublik leidet unter einer rasant steigenden Inflation und wurde im vergangenen Jahr durch den Zustrom ukrainischer Flüchtlinge belastet. Außerdem kam es nach russischen Luftangriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur zu Stromausfällen und das Land hatte Mühe, seine Abhängigkeit von russischem Gas zu überwinden.

Proteste brachen wegen steigender Preise, insbesondere für Gas aus Moskau, aus, was in der Hauptstadt Chisinau als Teil einer vom Kreml unterstützten Kampagne zur Destabilisierung der Regierung bezeichnet wurde.

Gavrilita übernahm das Amt im August 2021, nachdem ihre pro-europäische Partei "Aktion und Solidarität" die Mehrheit im Parlament erlangt hatte. Besonders im Fokus stand seinerzeit die Bekämpfung von Korruption, die sich die Partei auf die Fahnen schrieb. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben die Republik Moldau im vergangenen Jahr als EU-Beitrittskandidat akzeptiert - ein diplomatischer Triumph für Präsidentin Maia Sandu, die 2020 gewählt worden war.

Quelle: ntv.de, als/rts

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