Gesetzentwurf steht Regierung will Lohngleichheit festschreiben
10.01.2017, 19:15 Uhr
Männer und Frauen erhalten in Deutschland oft für gleiche Arbeit nicht den gleichen Lohn. Die Bundesregierung einigt sich nun auf einen Weg, wie sie das ändern will. Ob der Bundestag mitzieht, ist allerdings keineswegs sicher.
Die Bundesregierung ist sich beim lange geplanten Gesetz von Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) zur Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern einig. Aus Regierungskreisen hieß es, dass letzte Details geklärt worden seien. Am Mittwoch soll der Entwurf im Kabinett verabschiedet werden.
Die große Koalition hatte sich im Oktober bereits grundsätzlich auf ein Gesetz verständigt. Der Entwurf des Familienministeriums sieht dem Koalitionskompromiss folgend vor, dass Frauen in Firmen ab 200 Mitarbeitern Informationen darüber verlangen können, was Männer in gleichwertiger Position verdienen. Unternehmen ab 500 Mitarbeitern sollen zudem verpflichtet werden, geregelte betriebliche Verfahren zur Überprüfung und Herstellung zur Lohngleichheit einzuführen.
Allerdings ist unklar, ob die Unionsfraktion im Bundestag den Entwurf von Schwesig mittragen wird oder im parlamentarischen Verfahren Änderungen verlangt. Unionsfraktionsvize Michael Fuchs (CDU) hatte einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge das Vorhaben vergangenen Monat in einem Brief an das Kanzleramt wegen bürokratischer Hürden als "nicht akzeptabel" bezeichnet.
Frauen verdienen im Durchschnitt 21 Prozent weniger als Männer. Selbst wenn herausgerechnet wird, dass sie häufiger in Teilzeit arbeiten, seltener Führungsposten übernehmen und eher in geringer bezahlten Berufen arbeiten, verbleibt noch immer eine Lücke von durchschnittlich sieben Prozent.
Quelle: ntv.de, mbo/AFP