Politik

Krise zwischen Iran und USA Ruhani warnt vor "Mutter aller Schlachten"

In der Rede vor iranischen Diplomaten richtete sich Ruhani direkt an US-Präsident Donald Trump.

In der Rede vor iranischen Diplomaten richtete sich Ruhani direkt an US-Präsident Donald Trump.

(Foto: dpa)

Irans Präsident Ruhani reagiert auf Trumps Forderung an die internationale Gemeinschaft, kein iranisches Öl mehr zu kaufen: Er droht mit einer Blockade der wichtigen Straße von Hormus und warnt den US-Präsidenten eindringlich vor einem Krieg.

Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat den USA mit der "Mutter aller Schlachten" gedroht. "Der Frieden mit dem Iran wäre die Mutter allen Friedens, und Krieg mit dem Iran wäre die Mutter aller Schlachten", sagte Ruhani bei einer im Fernsehen übertragenen Rede in Teheran.

In der Rede vor iranischen Diplomaten richtete er sich auch direkt an US-Präsident Donald Trump: "Sie erklären Krieg und behaupten dann, das iranische Volk unterstützen zu wollen", sagte Ruhani. "Sie können nicht das iranische Volk aufhetzen, entgegen seiner eigenen Sicherheit und seinen eigenen Interessen."

Auf Trumps Drohung, Irans Ölexporte zum Erliegen zu bringen, entgegnete Ruhani laut einem Bericht der halbamtlichen Agentur Isna, der Iran sei der Garant der Sicherheit auf den Wasserstraßen der Region. Er spielte damit auf die Straße von Hormus an, durch die ein großer Teil der internationalen Öllieferungen verschifft wird. Erst kürzlich hatte Ruhani angedeutet, der Iran könne die Meeresenge und damit Lieferungen aus anderen Ölstaaten blockieren. Er reagierte damit auf Forderungen Trumps, kein Öl mehr vom Iran zu kaufen. Irans politisches und religiöses Oberhaupt, Ajatollah Ali Chamenei, unterstützte die Blockadedrohung. "Wenn Irans Öl nicht exportiert wird, wird das Öl keines Staates in der Region exportiert", sagte er laut Angaben auf seiner Website. Gleichzeitig kritisierte er die USA wegen des von Trump veranlassten Ausstiegs aus dem internationalen Atomabkommen.

"Wir müssen nicht davon ausgehen, dass das Weiße Haus für immer derart gegen internationales Recht und die muslimische Welt sein wird", sagte der iranische Staatschef jedoch weiter. US-Außenminister Mike Pompeo will sich in einer Rede in Los Angeles zum Konflikt mit dem Iran äußern.

Die Fronten zwischen Washington und Teheran sind verhärtet. Trump hatte im Mai den Ausstieg seines Landes aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran erklärt und die Wiedereinsetzung der Sanktionen angekündigt. Die übrig gebliebenen Vertragspartner, unter ihnen auch Deutschland, wollen das Abkommen beibehalten.

Quelle: ntv.de, agr/AFP/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen