Politik

Angriff mit Jagdbomber Su-34 Russland: Wir haben Al-Adnani getötet

Der IS selbst hatte den Tod Al-Adninas verkündet.

Der IS selbst hatte den Tod Al-Adninas verkündet.

(Foto: AP)

Der IS-Propagandachef Al-Adnani ist tot. Er stirbt durch einen Angriff der Anti-IS-Allianz in Aleppo. Jetzt beansprucht Russland für sich, den tödlichen Angriff geflogen zu haben. In Moskau spricht man von einem "großen Erfolg des russischen Militärs".

Die russischen Streitkräfte beanspruchen für sich, für die Tötung des Propagandachefs der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), Abu Mohammed al-Adnani, verantwortlich zu sein. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte, wurden bei einem russischen Luftangriff in der Nähe des Dorfes Um Hosch in der syrischen Provinz Aleppo am Dienstag "bis zu 40" IS-Kämpfer getötet. Mehrere Geheimdienstkanäle hätten bestätigt, dass Al-Adnani unter den Toten gewesen sei.

Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge hatte ein Jagdbomber vom Typ Su-34 die IS-Stellungen angegriffen. "Der Schlag gegen Al-Adnani ist ein großer Erfolg des russischen Militäreinsatzes", sagte der Chef des Verteidigungsausschusses in Moskau, Wladimir Komojedow. Zuvor hatten die USA mitgeteilt, Kräfte der US-geführten Koalition hätten einen "Präzisionsschlag" gegen Al-Adnani verübt. Er sei von der Anti-IS-Allianz in der Stadt Al-Bab in Aleppo ins Visier genommen worden.

Der IS hatte den Tod seines Propagandachefs, der auch direkt an der Planung von Anschlägen in Europa beteiligt gewesen sein soll, am Dienstagabend bekanntgegeben. Al-Adnani sei in der Provinz Aleppo getötet worden, meldete die IS-nahe Agentur Amaq. Zum Zeitpunkt und den genauen Umständen seines Todes machte der IS keine Angaben. Pentagon-Sprecher Peter Cook wollte seinen Tod allerdings noch nicht bestätigen. "Wir bewerten derzeit noch die Ergebnisse des Angriffs", erklärte er.

Zur Tötung Ungläubiger aufgerufen

Al-Adnani, der 1977 in der syrischen Provinz Idlib geboren wurde, war eines der Gründungsmitglieder des IS. Nach der Eroberung großer Gebiete in Syrien und Irak rief er im Juni 2014 in einer Audiobotschaft das "Kalifat" des IS aus und erklärte IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi zum Kalifen.

Im September 2014 rief Al-Adnani die IS-Anhänger auf, "Ungläubige" in westlichen Staaten zu töten. Er listete verschiedene Möglichkeiten auf, Zivilisten und Soldaten ohne großen logistischen Aufwand umzubringen - etwa mit Messern oder Fahrzeugen. Damit könnte er etwa den Attentäter von Nizza inspiriert haben, der im Juli auf der Strandpromenade der südfranzösischen Stadt mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gefahren war.

Nach Erkenntnissen westlicher Geheimdienste war Al-Adnani auch direkt an der Planung von Anschlägen in Europa beteiligt, etwa in Paris, Brüssel und am Instanbuler Flughafen. Die USA hatten ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar (4,4 Millionen Euro) auf ihn ausgesetzt.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa

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