USA befürchten Flugunfälle Russland bombardiert weiter
10.10.2015, 17:36 Uhr
Russland veröffentlicht Aufnahmen, die angeblich zeigen, wie IS-Stellungen bei Aleppo bombardiert werden.
(Foto: REUTERS)
Nach eigenen Angaben fliegt Russland innerhalb von 24 Stunden 64 Einsätze gegen den IS - dennoch sollen die Dschihadisten kurz vor Aleppo stehen. Die USA wollen indes stärker mit Moskau kooperieren, um Zusammenstöße in der Luft zu vermeiden.
Das russische Verteidigungsministerium vermeldete Dutzende Angriffe auf mutmaßliche Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Innerhalb von 24 Stunden seien 64 Einsätze geflogen worden, bei denen 55 IS-Ziele getroffen worden seien, hieß es in einer Erklärung. 29 "terroristische" Trainingslager seien zerstört worden. Russland zielt mit seinen Ende September gestarteten Luftangriffen nach eigenen Angaben auf den IS, Beobachtern zufolge greift die russische Luftwaffe jedoch vor allem gemäßigte Rebellen sowie Islamisten an, die nichts mit dem IS zu tun haben.
Beim US-Verteidigungsministerium ging eine Mitteilung darüber ein, dass Moskau Gespräche darüber fortsetzen wolle, wie Zusammenstöße bei den jeweiligen Luftangriffen in Syrien vermieden werden könnten. Die USA hatten sich besorgt gezeigt, nachdem Russland nach ersten Gesprächen nicht weiter auf Vorschläge zur Vermeidung von Unfällen reagiert hatte.
Rebellen kämpfen um Aleppo
Syrische Aufständische starteten indes einen Versuch, den IS nördlich von Aleppo zurückzuwerfen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte vermeldete die Wiedereroberung des Dorfes Tall Sussin und Kämpfe um Tall Krah, es habe Dutzende Tote gegeben.
In der Nacht hätten islamistische Rebellengruppen, darunter die mächtige Gruppe Ahrar al-Scham, das Dorf Tall Sussin vom IS zurückerobert, teilte die Beobachtungsstelle mit. Zudem gebe es schwere Gefechte in dem Gebiet um den von den Regierungstruppen kontrollierten und von Dschihadisten belagerten Militärflughafen Kweyris.
Die IS-Kämpfer waren nach Informationen der Beobachtungsstelle bis auf 20 Kilometer auf Aleppo vorgerückt. Die nordsyrische Stadt wird zum Teil von Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad und zum Teil von Aufständischen gehalten. Die Angaben der oppositionsnahen Beobachtungsstelle, die ihre Informationen von einem Netzwerk von Informanten in Syrien erhält, sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
In der Provinz Hama sind nach Informationen der Beobachtungsstelle für Menschenrechte die Regierungstruppen auf dem Vormarsch. Die russischen Luftangriffe der vergangenen Tage zielen auch darauf ab, die islamistischen Gruppierungen daran zu hindern, von der Provinz Idlib nach Hama und Latakia vorzudringen.
Quelle: ntv.de, jgu/AFP