Flugzeug-Abschuss in Syrien Russland gibt erneut Israel die Schuld
23.09.2018, 19:06 Uhr
Ein russisches Aufklärungsflugzeug Il-20 war am Montag versehentlich von der syrischen Armee abgeschossen worden.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nach dem Abschuss eines russischen Flugzeuges in Syrien macht Moskau zunächst Israel für den Vorfall verantwortlich. Dann entschärft aber Präsident Putin die Vorwürfe. Nach wiederholten Anschuldigungen droht der Konflikt doch noch zu eskalieren.
Das Militär in Moskau hat erneut der israelischen Luftwaffe die Schuld am Abschuss eines russischen Flugzeuges vor der syrischen Küste gegeben. Das Verhalten der israelischen Piloten in der Situation sei unprofessionell "oder kriminell fahrlässig" gewesen, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums.
Ein russisches Aufklärungsflugzeug Il-20 mit 15 Soldaten am Bord war am vergangenen Montagabend über dem Mittelmeer einem Fehltreffer der syrischen Luftabwehr zum Opfer gefallen. Die Syrer hatten auf vier angreifende israelische F-16-Jets gezielt. Israel habe den kommenden Angriff erst eine Minute vorher über den russisch-israelischen Konfliktvermeidungskanal mitgeteilt, sagte der Sprecher. Außerdem hätten die F-16 hinter der russischen Maschine Deckung gesucht.
Diese Vorwürfe hatte das russische Militär schon direkt nach dem Zwischenfall erhoben. Präsident Wladimir Putin hatte dann mäßigend von einer "tragischen Verkettung der Umstände" gesprochen.
Russland und Israel nehmen bei ihren Militäreinsätzen in Syrien aufeinander Rücksicht. Die israelische Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele, an denen sie iranische Truppen oder die Hisbollah-Miliz vermutet. Israelischer Luftwaffenkommandeur Amikam Norkin stellte am Donnerstag in Moskau seine Sicht auf den tragischen Abschuss der Il-20 dar und wies jede israelische Schuld zurück.
Quelle: ntv.de, uzh/dpa