Politik

Kiew soll bereits informiert sein Russland will weiteren Konvoi schicken

Die Lkw waren am Samstag wieder nach Russland zurückgekehrt.

Die Lkw waren am Samstag wieder nach Russland zurückgekehrt.

(Foto: imago/ITAR-TASS)

Der russische Außenminister Lawrow kündigt einen weiteren Hilfskonvoi für die Ukraine an. Über das Vorhaben sei das Nachbarland bereits informiert worden. Der neue Konvoi soll noch diese Woche auf derselben Route fahren wie der erste.

Die russische Regierung will einen weiteren Hilfskonvoi in die Ostukraine schicken. Wie Außenminister Sergej Lawrow in Moskau mitteilte, hat die russische Regierung die Regierung in Kiew bereits über das Vorhaben informiert.

In der vergangenen Woche waren russische Laster ohne die Zustimmung der Regierung in Kiew über die Grenze gefahren. Sie hatten nach Darstellung Russlands Hilfsgüter wie Wasser oder Babynahrung geladen. Der neue Konvoi solle noch diese Woche auf derselben Route fahren, sagte Lawrow. Er rief die Ukraine und das Internationale Rote Kreuz auf, bei der Hilfsaktion mitzuarbeiten.

Der Schritt war in der Ukraine, im Westen und bei den Vereinten Nationen auf Kritik gestoßen. Die USA drohten Russland mit Konsequenzen, wenn die Lastwagen nicht umgehend das Land wieder verließen. Die ukrainische Regierung hatte die Befürchtung geäußert, dass mit dem Konvoi neue Waffen an die prorussischen Separatisten geliefert werden. Nach Erkenntnissen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) fuhren die letzten Lastwagen am Samstag wieder nach Russland zurück.

Blitzbesuch in Kiew

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Wochenende zu einem Kurzbesuch in Kiew geweilt. Vor der Presse sagte sie anschließend, sie rechne nicht mit einer schnellen Lösung der Ukraine-Krise. Die CDU-Vorsitzende sagte in der ARD, das Treffen der Präsidenten Russlands und der Ukraine, Wladimir Putin und Petro Poroschenko, an diesem Dienstag in Weißrussland werde "sicherlich noch nicht den Durchbruch" bringen.

Am Samstag hatte Merkel den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko bei einem symbolträchtigen Besuch diplomatische Rückendeckung gegeben und Aufbauhilfe von 500 Millionen Euro zugesagt. Die deutsche Hilfe besteht vor allem in Bundesbürgschaften von einer halben Milliarde Euro für Privatinvestitionen in die zerstörte Infrastruktur. Außerdem werden 25 Millionen Euro für den Bau von Flüchtlingsunterkünften bereitgestellt und schwer verletzte Soldaten in Deutschland behandelt. Poroschenko sprach von einem "Marshall-Plan" für die Ukraine und bezeichnete Deutschland als mächtigen Freund und starken Anwalt.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa

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