Kampf gegen Huthi-Rebellen Saudi-Arabien beendet Einsatz im Jemen
21.04.2015, 21:12 Uhr
Huthi-Rebellen im zerstörten Sanaa
(Foto: dpa)
Die Arabische Militärkoalition erklärt den Jemen-Einsatz gegen die schiitischen Huthi-Rebellen für beendet. Sie kündigte zugleich eine weitere Phase im Kampf gegen die Rebellen an. Jetzt sollen Evakuierungen abgesichert und neue Angriffe verhindert werden.
Nach vierwöchigen Luftangriffen hat die arabische Militärkoalition gegen die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen das Ende ihres Einsatzes bekanntgegeben. Im saudiarabischen Staatsfernsehen hieß es dazu, der Einsatz sei "erfolgreich" verlaufen. "Die Operation 'Sturm der Entschlossenheit' ist beendet. Ihre militärischen Ziele wurden erreicht", teilte das Verteidigungsministerium in Riad am Abend mit. Es folge nun eine Operation "Wiederherstellung der Hoffnung", hieß es weiter.
Ein von Saudi-Arabien geführtes regionales Bündnis hat seit etwa vier Wochen Stellungen und Waffenlager der schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen bombardiert. Nach eigenen Angriffen flog die Militärkoalition mehr als 2000 Angriffe. In der neuen Phase gehe es darum, Evakuierungen abzusichern, weitere Huthi-Vorstöße zu verhindern und Zivilisten zu schützen. Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.
US-Kriegsschiffe im Arabischen Meer
Die USA erhöhten derweil die Präsenz ihrer Kriegsmarine im Arabischen Meer. Der Flugzeugträger "USS Theodore Roosevelt" und die "USS Normandy" seien in die Region entsandt worden, um zu gewährleisten, "dass wichtige Schiffsrouten offen und sicher bleiben", erklärte die Marine. Damit befinden sich nun neun US-Kriegsschiffe in dem Meer.
Pentagon-Sprecher Steven Warren wies Berichte zurück, wonach die Marine den Auftrag habe, iranische Schiffe in der Region abzufangen, weil auf ihnen Waffen für die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen vermutet werden. Saudi-Arabien wirft dem Iran vor, die Huthi-Rebellen mit Ausbildern und Waffen zu unterstützen. Teheran bestreitet dies.
WHO zählt fast 1000 Tote - oder mehr
Nach Angaben der WHO fielen den Kämpfen im Jemen zwischen dem 19. März und dem 17. April 944 Kämpfer und Zivilisten zum Opfer. Fast 3500 Menschen seien verletzt worden. Vermutlich gebe es aber weitaus mehr Opfer, erklärte die WHO. Die Organisation warnte zudem vor einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems im Jemen. Die Krankenhäuser könnten oftmals keine Notfallbehandlungen mehr anbieten. Aufgrund von Stromausfällen und Treibstoffmangel werde außerdem die Kühlkette für Impfstoffe unterbrochen.
Auch die Lage für die im Jemen festsitzenden Ausländer spitzt sich weiter zu. Die Evakuierungen würden "bis auf Weiteres" gestoppt, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) mit. Die grassierende Gewalt lasse weitere Rettungsflüge derzeit nicht zu. Die IOM brachte nach eigenen Angaben bislang mehr als 400 Ausländer außer Landes. 16.000 weitere warten demnach auf eine Rettung durch die Hilfsorganisation.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa