IS-nahes Netzwerk ausgehoben Saudi-Arabien verhaftet 400 Dschihadisten
18.07.2015, 18:22 UhrNach Anschlägen auf schiitische Moscheen geht Saudi-Arabien verstärkt gegen Terroristen vor. Nun verhaftet die Polizei mehr als 400 mutmaßliche Mitglieder einer Organisation, die der Dschihadistenmiliz IS nahe stehen soll.

Im Mai starben mehr als 20 Menschen bei einem Anschlag auf eine schiitische Moschee in Saudi-Arabien.
(Foto: AP)
In Saudi-Arabien haben Ermittler nach eigenen Angaben ein mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verbündetes Netzwerk zerschlagen. Wie das Innenministerium in Riad mitteilte, wurden 431 mutmaßliche Mitglieder der Organisation festgenommen. 144 weitere Verdächtigte seien wegen Unterstützung des IS festgenommen worden.
Bei den Festnahmen seien 37 Menschen getötet worden, unter ihnen Sicherheitskräfte und Zivilisten, hieß es. 120 Menschen seien verletzt worden. Auch sechs "Terroristen" seien getötet worden.
Den Verdächtigen - vor allem Saudis, aber auch Ägypter, Jemeniten, Syrer und Jordanier - wird nach Angaben des Innenministeriums vorgeworfen, sich in Terrorzellen organisiert, Attacken geplant und Sprengsätze hergestellt zu haben.
Nach Angaben des Ministeriums bestand die mit dem IS verbündete Organisation aus "kleinen Zellen". Den Behörden sei es in den vergangenen Wochen gelungen, diese zu zerstören. Die Mitglieder des Netzwerks hätten ein "Szenario" geplant, das "Aufruhr und Chaos" verbreiten sollte, fuhr das Ministerium fort. Die kleineren Zellen seien außerdem in mehrere Anschläge verwickelt gewesen, darunter ein Selbstmordattentat auf eine schiitische Moscheen im Osten des Landes. Dabei starben mehr als 20 Menschen.
Der radikalsunnitische IS, der schiitische Muslime als Abtrünnige betrachtet, hatte sich zu den Angriffen auf die Gotteshäuser bekannt. Am Donnerstag hatte ein Selbstmordattentäter bei einem Anschlag in Riad zwei Polizisten verletzt. Auch zu diesem Angriff bekannte sich der IS. Saudi-Arabien ist Teil der von den USA angeführten internationalen Koalition, die den IS im Irak und in Syrien bekämpft.
Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP