Telefonat mit Kremlchef Scholz fordert von Putin Truppenabzug aus Ukraine
13.09.2022, 18:26 Uhr
Scholz sprach rund 90 Minuten mit dem russischen Staatschef.
(Foto: IMAGO/Metodi Popow)
Nach vielen Wochen sprechen Scholz und Russlands Staatschef Putin. Rund eineinhalb Stunden telefonieren beide miteinander. Nach Darstellung des Kanzleramts richtet der Kanzler dabei eine Reihe von Forderungen und Mahnungen an Moskau.
Rund dreieinhalb Monate nach ihrem bislang letzten Gespräch haben Bundeskanzler Olaf Scholz und Russlands Präsident Wladimir Putin wieder miteinander telefoniert. In dem 90-minütigen Telefonat sei es um den russischen Krieg gegen die Ukraine und die Folgen gegangen, teilte das Bundeskanzleramt mit. Das Gespräch sei im Nachgang zum Telefonat zwischen Scholz und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj in der vergangenen Woche erfolgt.
Wie es weiter hieß, drängte Scholz angesichts der militärischen Lage darauf, "dass es so schnell wie möglich zu einer diplomatischen Lösung kommt, die auf einem Waffenstillstand, einem vollständigen Rückzug der russischen Truppen und Achtung der territorialen Integrität und Souveränität der Ukraine basiert". Der Kanzler habe verdeutlicht, dass "etwaige weitere russische Annexionsschritte nicht unbeantwortet blieben und keinesfalls anerkannt würden".
Scholz forderte Putin ferner zu einer rechtmäßigen Behandlung von Kriegsgefangenen auf. Mit Blick auf das AKW Saporischschja habe der Kanzler verlangt, jegliche Eskalationsschritte zu vermeiden und die von der Internationalen Atomenergieagentur empfohlenen Maßnahmen umzusetzen.
Schließlich hätten beide noch über die globale Lebensmittellage gesprochen. Dabei habe Scholz auf die Bedeutung des Getreideabkommens verwiesen. Er forderte Putin auf, die Vereinbarung nicht zu diskreditieren und vollständig umzusetzen. Beide verabredeten, weiter in Kontakt zu bleiben.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa