Kämpfe am Boden dauern an Seit 24 Stunden keine Luftangriffe auf Aleppo
19.10.2016, 14:55 Uhr
In Aleppo fliegen Syrien und Russland seit einem Tag keine Luftattacken mehr.
(Foto: REUTERS)
Überraschend hat Russland die Aussetzung der Luftschläge in Aleppo angekündigt. Und sowohl syrische als auch russische Armee halten sich bislang daran. Eine vollständige Feuerpause herrscht indes noch nicht. Die soll morgen beginnen.
Die syrische Metropole Aleppo ist nach Angaben von Aktivisten seit über 24 Stunden von Luftangriffen verschont geblieben. Wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, fielen seit Dienstagmorgen keine Bomben mehr auf die Stadt. Moskau hatte zu diesem Zeitpunkt angekündigt, dass die syrische und die russische Luftwaffe ihre Angriffe auf Aleppo eingestellt hätten, um eine für Donnerstag geplante Feuerpause vorzubereiten und Zivilisten die Flucht zu ermöglichen.
Der in Syrien breit vernetzten Beobachtungsstelle zufolge hielten in Aleppo aber die Kämpfe am Boden an. Auch ein Sprecher der syrischen Weißhelme, die sich in den Rebellenvierteln der Stadt um die Opfer von Angriffen kümmern, sagte, "Gott sei Dank" gebe es derzeit keine Kampfflugzeuge am Himmel. "Aber die Artillerie- und Raketenbeschüsse halten an", sagte Abu al-Leith. Die Menschen in Aleppo hätten noch immer Angst, ihre Häuser zu verlassen, "weil sie dem Regime und Russland nicht trauen". Die für Donnerstag vorgesehene Feuerpause soll am Morgen beginnen und acht Stunden lang andauern.
Unterdessen warf das russische Verteidigungsministerium Belgien vor, bei Angriffen seiner Luftwaffe in der Provinz Aleppo sechs Zivilisten getötet zu haben. Bei der Attacke auf zwei Häuser in dem Dorf Hassadschik am Dienstagmorgen sollen außerdem vier weitere Menschen verletzt worden sein. Zwei belgische Kampfjets seien zu der Zeit in der Region gesichtet worden, die syrische und die russische Luftwaffe seien hingegen nicht im Einsatz gewesen, erklärte das Ministerium.
Eine Sprecherin des belgischen Verteidigungsministeriums dementierte hingegen, dass belgische Flugzeuge zu diesem Zeitpunkt in der Region aktiv gewesen seien. Das belgische Militär habe mit dem Angriff nichts zu tun, hieß es. Belgien ist Teil der internationalen US-geführten Militärkoalition im Kampf gegen Dschihadisten im Irak und in Syrien.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP