Politik

Getreidedeal wieder in Kraft Selenskyj: "Die russische Erpressung hat zu nichts geführt"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht Russland im Krieg deutlich geschwächt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht Russland im Krieg deutlich geschwächt.

(Foto: picture alliance / SvenSimon-ThePresidentialOfficeU)

Nach massiver internationaler Kritik an einer neuen Blockade steigt Russland nun doch wieder in das Getreideabkommen ein. Für den ukrainische Präsidenten Selenskyj ist es ein Etappensieg. Es zeige sowohl "das Scheitern der russischen Aggression" als auch die Stärke der Ukraine.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Wiederaufnahme des Getreideabkommens als bedeutendes diplomatisches Ergebnis gelobt. "Die russische Erpressung hat zu nichts geführt", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er hob insbesondere die Arbeit der Vermittler UN und Türkei und weiterer Partner hervor. "Wieder einmal hat jeder gesehen, dass es in unserer Region nur eine Bedrohung für die globale Ernährungssicherheit gibt, und das ist die Russische Föderation und sonst niemand", betonte er.

Moskau hatte das Abkommen am Samstag ausgesetzt und als Grund einen Angriff auf seine Schwarzmeerflotte angegeben. Am Mittwoch behauptete das russische Verteidigungsministerium, Moskau habe von Kiew "schriftliche Garantien" erhalten, dass der für den Getreidetransport genutzte Schiffskorridor nicht für militärische Zwecke genutzt werde. "Wir sollten einen Moment über ihre Aussagen nachdenken", sagte Selenskyj.

Noch vor Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine habe Russland Sicherheitsgarantien von den USA gefordert, sagte ukrainische Präsident weiter. Nun, nach mehr als acht Monaten Krieg, fordere der Kreml Sicherheitsgarantien von der Ukraine. "Das sind wirklich auffällige Veränderungen", so Selenskyj. "Dies zeigt sowohl das Scheitern der russischen Aggression als auch, wie stark Sie und ich sind, wenn wir vereint bleiben."

USA erleichtert über Wiederaufnahme

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Auch die USA äußerten sich erleichtert über die Wiederaufnahme des Getreideabkommens. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, rief dazu auf, die ursprünglich für vier Monate geltende Vereinbarung noch in diesem Monat zu verlängern.

Das Getreideabkommen war am 22. Juli unter Vermittlung der Türkei und der UNO in Istanbul unterzeichnet worden. Es soll die sichere Durchfahrt ukrainischer Frachtschiffe auf festgelegten Routen durch das Schwarze Meer ermöglichen und gilt als zentraler Beitrag zur Milderung der durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verschärften globalen Ernährungskrise. Es hat bereits die Ausfuhr von rund zehn Millionen Tonnen Getreide und anderen Lebensmitteln aus der Ukraine ermöglicht.

Quelle: ntv.de, hny/dpa/AFP

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