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"Feindliche Anlage" Selenskyj: Krim-Brücke muss zerstört werden

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Ein Symbol für die völkerrechtswidrige Annexion der Krim: die Brücke über die Straße von Kertsch.

Ein Symbol für die völkerrechtswidrige Annexion der Krim: die Brücke über die Straße von Kertsch.

(Foto: IMAGO/SNA)

Die Krim-Brücke ist wichtig für die Versorgung der 2014 von Russland annektierten Halbinsel. Über diesen Weg kommt allerdings auch Munition an die Front. Und jede Anlage, die Krieg und nicht Frieden bringe, müsse neutralisiert werden, sagt der ukrainische Präsident.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht die Krim-Brücke nach eigenen Angaben als "feindliche Anlage", die zerstört werden muss. Die Brücke, die das russische Festland mit der von Russland besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbindet, sei "nicht nur eine logistische Straße", sagte Selenskyj per Video-Link bei einer Sicherheitskonferenz in Aspen im US-Bundesstaat Colorado.

Vielmehr handle es sich um die Straße, die benutzt werde, um den russischen Angriffskrieg jeden Tag mit Munition zu versorgen. Das führe zu einer Militarisierung der Krim. Die Brücke bringe "Krieg statt Frieden" und sei daher ein militärisches Ziel.

Russland, das seit rund 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, hatte die Krim bereits im Jahr 2014 völkerrechtswidrig annektiert und später durch die Krim-Brücke mit dem eigenen Festland verbunden. Am frühen Montagmorgen wurde das 19 Kilometer lange Bauwerk Moskauer Angaben zufolge von ukrainischen Drohnen angegriffen, woraufhin ein Teil der Fahrbahn absackte. Kiew, das alle besetzten Gebiete befreien will, hat bislang keine Beteiligung an dem Angriff bestätigt.

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Die Brücke über die Straße von Kertsch ist die wichtigste Straßen- und Bahn-Verbindung zwischen dem russischen Festland und der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim. Angesichts zunehmender Staus wegen der gesperrten Brücke schlugen die Behörden zurückreisenden Russen eine 400 Kilometer lange Route durch von der russischen Armee kontrollierte Gebiete in der Ukraine vor. Diese sind teils von Gefechten betroffen.

Nach der Attacke auf die strategisch wichtige Krim-Brücke hatte Moskau das internationale Abkommen zur Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine aufgekündigt. Dass es sich bei der Aufkündigung des Getreide-Abkommens durch Russland um Vergeltung für die Schäden der Krim-Brücke handle, bezweifelt Selenskyj allerdings. Russland habe schon zuvor trotz des Abkommens immer wieder die Korridore blockiert und Getreidetransporte behindert. Der Beschuss der Krim-Brücke sei nur ein weiterer Vorwand für das Ende des Abkommens gewesen, sagte Selenskyj weiter.

Quelle: ntv.de, mba/dpa/AFP

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